F4 Schwaigern

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Mark Bühner - Warum lässt Gott Leid zu? | Fragen über Fragen (Teil 1 von 6)

Die Episode untersucht, warum Gott Leid zulässt, analysiert Ursachen und menschliche Entscheidungen und zeigt, wie Gott Leid nutzen kann, um Glauben zu vertiefen. Sie bietet Hoffnung auf eine zukünftige, leidfreie Welt.

06.08.2025 31 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Warum lässt Gott Leid zu? | Fragen über Fragen (Teil 1 von 6)

In dieser Episode sprechen wir über ein bedeutendes und zugleich emotionales Thema: Warum lässt Gott Leid zu? Bei dieser oft gestellten Frage, die nicht nur Gläubige, sondern auch Skeptiker beschäftigt, versuchen wir, einen tiefen Einblick in die biblische Perspektive zu gewinnen. Anhand des Buches der Bibel reflektiere ich die zugrunde liegenden Ursachen des Leidens, angefangen von der Schöpfung bis hin zur Frage, wie Gott Leid in unserer Welt versteht und nutzt. Wir beginnen mit dem biblischen Blick auf die Schöpfung, in der es anfangs kein Leid gab – eine perfekte Welt, geschaffen von Gott. Doch durch den Sündenfall, als Adam und Eva sich gegen Gott entschieden, trat die Sünde in die Welt ein und damit auch das Leid. Ich erläutere, dass leidvolle Erfahrungen nicht nur individuelle Konsequenzen haben können, sondern oft das Resultat kollektiven menschlichen Verhaltens sind. Diese Verbindung zwischen Leid und Sünde ist zentral, um die komplexe Frage, warum Leid existiert, zu ergründen. Mit wenigen, klaren Antworten behandele ich das Thema des Leids weiter. Erstens, manches Leid ist die Folge unserer eigenen Sünden. Zweitens, viel Leid resultiert aus den Handlungen anderer Menschen. Diese Erkenntnis führt dazu, dass wir den Blick auf uns selbst richten müssen, um zu verstehen, wie wir durch unsere Entscheidungen Leid verursachen können. Drittens, die Bibel beschreibt, dass die gesamte Schöpfung unter dem Einfluss von Sünde leidet, was die Folge des Sündenfalls aufzeigt. Nach der Betrachtung von Ursachen des Leids widmen wir uns der Frage, wie Gott Leid in unserem Leben verwendet. Ich teile persönliche Erfahrungen und betone, dass Leid oft dazu führt, dass Menschen sich Gott zuwenden und im Angesicht von Herausforderungen und Verlusten einen tieferen Sinn im Glauben finden. Außerdem reflektieren wir, wie Gott durch Leid den Glauben vertieft und den Charakter formt. Abschließend untersuchen wir, wie Gott aktiv gegen das Leid kämpft. Trotz unserer menschlichen Neigung zur Sünde hat Gott nicht aufgegeben, sondern sich selbst in der Gestalt von Jesus Christus geopfert, um das Leiden zu besiegen. Wir sprechen über die Hoffnung, die der Glaube an eine zukünftige, leidfreie Welt bringt und dass Gott uns durch alle Herausforderungen hindurch trägt. Für mich ist es wichtig, die Zuhörer zu ermutigen, eine persönliche Verbindung zu diesem Thema zu suchen und ihre eigenen Fragen oder Zweifel Gott gegenüber auszusprechen. Ich hoffe, dass diese Episode dazu beiträgt, das komplexe Thema des Leids verständlicher zu machen und gleichzeitig die biblischen Antworten aufzuzeigen, die Trost und Hoffnung spenden können, auch in dunklen Zeiten.

Das und mehr erzählt uns Mark Bühner


 
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Liebenzeller Gemeinschaft und EC-Jugendarbeit Schwaigern e. V. 
 Falltorstr. 4
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Intro und Outro: Sarah Reinwald

Produziert: Gideon Schmalzhaf

Transkript

Ich beginne mit einem Gebet. Großer Herr, du siehst jeden Einzelnen von uns, wie wir heute hier stehen oder sitzen. Und du weißt, das ist ein mega schweres Thema. Warum lässt du Leid zu? Du weißt, das ist was, wo wir mit unserem kleinen, begrenzten menschlichen Verstand wirklich schnell an Grenzen stoßen, auch emotional Dinge nicht verarbeitet kriegen. Das ist so schwer. Und Herr, ich möchte dich bitten, dass du jetzt deinen Segen drauflegst. Auf dieses ganze Thema, auch auf uns mit dem, was wir jeweils individuell dazu mitbringen. Schenk, dass die Predigt Worte sind, die von dir kommen, die die nötige Sensibilität enthalten zu so einem verrückten Thema. Und Herr, ich möchte dich bitten, öffne du uns das Herz, dass wir uns darauf einlassen können, auf das, was du sagen möchtest. Sprich du heute in unsere Herzen rein. Begegne du uns. Amen. Warum lässt Gott Leid zu? Ich glaube, es gibt keine andere Frage, die man häufiger so als Einwand gegen den christlichen Glauben gestellt bekommt. Du unterhältst dich mit Menschen, die keine Christen sind. Das kommt früher oder später. Du kannst denen erzählen, was du willst. Gute Argumente bringen. Aus deinem Leben erzählen. Und dann kommt irgendwann dieser eine Einwand. Ja, ja, das mag schon alles stimmen. Aber wenn es wirklich einen Gott gibt, wieso verdursten dann Kinder in Afrika? Warum gibt es dann so viel Krieg und Terror jeden Tag? Warum müssen genau jetzt unschuldige Menschen auch Kinder ihr Leben lassen? Im Nahen Osten, im Sudan, in der Ukraine, so viele Krisenherde. Wieso hat Gott zugelassen in unserem Leben? Diese Krankheit, die da ist, Dinge, die einen so runterziehen, auch psychische Sachen. Wieso hat er zugelassen, dass da so viel Tod ist, dass mein Bekannter so früh gestorben ist und so weiter. Das sind Fragen, die kommen und die sind so emotional. Da kommst du mit Logik gar nicht so weit. Und da bist du als Christ gefragt. Was bitte antwortest du dann? Das Gemeine an dieser Warum-Frage ist, es lässt sich überhaupt nicht vergleichen. Also würden wir jetzt hier so eine Austauschrunde machen und jeder erzählt mal so die schlimmste Erfahrung oder das Schlimmste, was ihm da einfällt. Wir würden feststellen, Leid ist nicht gleich Leid. Es kann Nein, das eine ist für dich total schlimm und der andere denke ich, ja bitte, ne? Ja, ja, und bei dem ist vielleicht was gerade anderes. Das ist so was Individuelles an uns dran, dass es ganz schwierig ist, drüber zu reden, ohne doch irgendwie ins Fettnäpfchen zu dappen und doch wieder unsensibel zu werden. Die Gefahr ist groß, dass man leichtfertig über so eine Frage spricht und deswegen wird die auch meistens eher an den Rand geschoben. Und wir haben uns gedacht, heiße Eisen, wir lassen uns auf solche Fragen ein. Es geht nicht darum, da jetzt schnell Argumente oder sowas zu finden, dass man nachher in der Diskussion gut bei wegkommen kann, sondern es geht schon darum zu fragen, Gott, was sagt denn die Bibel dazu? Was hast du uns in deinem Wort für Antworten auf diese Fragen aller Fragen parat? Und ich lade euch darauf ein, euch jetzt auch vom Kopf her mitzudenken, euch intensiv darauf einzulassen. Gott, warum ist das so? Warum lässt du Leid zu? Und ich habe mir lange überlegt, wie ich das anfangen möchte und habe gedacht, wir brechen es erstmal runter, so Schritt für Schritt. Wir stellen uns zuerst die Frage, die eigentlich ja dahinter steckt. Nämlich die Frage, wieso existiert Leid überhaupt? Wieder einmal klicken. Wenn in der Bibel eines klar ist, dann, dass es ganz am Anfang noch kein Leid gab. Wenn man das so liest, was da steht, am Anfang war die Welt irgendwie anders. Als Gott die Welt geschaffen hat, da war sie perfekt. Und in jedem zweiten Satz der Bibel kannst du am Anfang lesen, Und siehe, es war sehr gut. Damit ist nicht nur gemeint, dass alles irgendwie schön war, Gott war irgendwie künstlerisch aktiv oder so, sondern dass er eine perfekte Welt geschaffen hat. Eine Welt, in der es keinen Hunger gab, keine Krankheiten, kein Streit, kein Tod. Es gab schlicht nichts Böses im Menschen oder in der Natur. Das ist was, das können wir uns überhaupt nicht vorstellen. Eine ganz andere Welt. Und die Bibel sagt, genauso wäre die Welt bis heute, wenn Adam und Eva sich nicht dazu entschieden hätten, diese dumme, verbotene Frucht zu essen, was auch immer es war. Sie haben sich gegen Gott aufgelehnt und die Bibel sagt, dadurch kam die erste Sünde und dadurch kam das erste Leid, der erste Tod in die Welt. Habt ihr euch das mal so überlegt? Das ist von der Bibel ja doch relativ klar, dass Sünde und Leiden irgendwie ganz eng miteinander zusammenhängen müssen. Also wenn durch die Sünde auf einmal auch das Leid kommt. Und tatsächlich, wenn du in die Bibel schaust, beantwortet die Bibel das immer in diesem Zusammenhang. Sünde und Leid sind elementare Brüder. Wieso existiert Leid? Wegen der Sünde. Ganz grob gesagt finden sich in der Bibel drei Antworten, die so gesamt, also ich würde sagen, alles in Teilantworten, insgesamt diese Frage versuchen abzudecken. Und die erste Teilantwort geht so. Die Bibel sagt, manches Leid, das wir ertragen müssen, ist die Folge unserer eigenen Sünde. Hat sich jetzt nicht so schön an, ne? Aus der Physik kennt man vielleicht das Gesetz Aktio gleich Reaktio. Das bedeutet so viel wie, egal was du machst, es löst immer was aus. Da gibt es immer eine Folge bei raus. Das ist wie bei jedem Naturgesetz. Wenn jemand draußen aus dem Fenster springt, wird er wahrscheinlich runterfallen. Und wahrscheinlich wird er sich dann auch was brechen oder irgendwelche Folgen davon haben. Nicht, weil du und ich böse sind, sondern weil er runtergesprungen ist. Das Gleiche gilt auch für viele andere Sachen. Ich sag mal, wenn jemand in seiner Beziehung, in seiner Partnerschaft ein egoistischer, untreuer Mistkerl ist. Dann muss er nicht die Schuld bei Gott suchen, dass es wahrscheinlich nicht so lange gut bleibt, sondern dass es irgendwann Konsequenzen hat und er irgendwann vor einer zerbrochenen Beziehung steht. Ich hoffe, ihr könnt euch darauf einlassen, so ein bisschen Gedankenspiel. Es hat schon auch Folgen, wie man sich verhält und was man tut. Es gibt ganz offensichtlich Leid in dieser Welt, wo wir es nicht uns so einfach machen können, zu sagen, der böse Gott hat dafür gesorgt, sondern wir wahrscheinlich wissen, hängen wir schon auch mit dran. Aktio gleich Reaktio. Sünde hat immer Folgen. Jetzt ist es deswegen keine schöne Antwort, weil wir wissen, ja, ja, ja, ja, aber Leid ist ja noch viel mehr. Man könnte sofort kritisch zurückfragen, willst du da vorne mir jetzt erklären, bei all dem Mist, den ich erlebe, muss ich bei mir die Schuld suchen und muss sagen, was habe ich jetzt wieder falsch gemacht? Und die Antwort ist nein. Das ist eine Teilantwort. Nicht alles Leid in dieser Welt ist die unmittelbare Folge meiner Sünde. Das Gemeine an Sünde, so wie die Bibel es beschreibt, ist nämlich, dass es wie Gift ist. Und dass die Sünde nicht nur den betrifft, der was Falsches macht, der sündigt, sondern die Sünde betrifft immer auch andere Menschen, die mit der eigentlichen Tat nichts zu tun gehabt haben. Wieder ein paar Beispiele. Wenn ein böser Mann seine Frau grundlos schlägt, ist die Frau nicht schuld. Aber sie ist das Opfer. Sie kriegt da einiges von ab. Sie leidet. Sie hat Leid in ihrem Leben. Er ist schuld, nicht sie. Aber es hängt von ihm ab. Wenn ich jemanden umbringe, was ich hoffentlich nie tun werde, dann betrifft das Leid die ganze Familie, alle, die damit dranhängen, alle, die irgendwie befreundet sind und nicht nur mich, der ich doch der Depp bin. Das ist das Teuflische an der Sünde, dass sie immer auch andere mit reinzieht. Die bleibt nicht nur für sich, die ist nicht fair. Und deshalb lautet die zweite Teilantwort von der Bibel her, Leute, sehr, sehr viel Leid kommt durch die Sünde anderer Menschen. Wir haben vorher für den Krieg gebetet in dieser Welt. Fällt euch irgendein Krieg ein, der nicht von Menschen verursacht worden ist? Also vielleicht bin ich nicht derjenige, der losgelegt hat. Aber Gott weiß auch nicht. Es sind Menschen gewesen. Ich gehe jede Wette ein, wenn man nur mal ein bisschen genauer hinschaut, dann hat mit Sicherheit 90 bis 95 Prozent von allem Leid, das ich mir auf dieser Welt irgendwie sehen kann, irgendwas mit dem falschen Verhalten von irgendwelchen Menschen zu tun. Wir haben zum Beispiel genug Trinkwasser auf der Welt. Das reicht eigentlich für alle. Kein Mensch muss verdursten. Warum verdursten trotzdem welche? Ja, weil wir Menschen das halt nicht fair verteilen. Wir hier in Europa haben genug Wasser, um unsere Klos mit bestem Trinkwasser spülen zu können. Und es gab letztens wieder so Analysen, habt ihr vielleicht gesehen auf Tagesschau, der bestes Trinkwasser sowieso überhaupt, selbst die Seen und so. Das ist super toll. Wir vernichten in der EU jedes Jahr knapp, ich habe mal nachgeguckt, 60 Millionen Tonnen an Lebensmittel. Einfach um den Preis zu halten und so, ne? Woanders verhungern Menschen. Wir beschweren uns also bei Gott. Warum kannst du das zulassen, dass die hier sterben? Aber wenn man genauer hinschaut, kann man es sich nicht so leicht machen. Dabei sind es doch im Grunde wir, die angeklagt werden sollten. Nicht Gott hat das getan, sondern wir Menschen. Ist ein bisschen ungemütlich, man würde gerne die Schuld irgendwo anders suchen und so, aber es hat schon viel mit uns zu tun. Und natürlich ist auch das wieder nur eine Teilantwort und trotzdem stimmt es. Sehr viel Leid in dieser Welt kommt durch die Sünde anderer Menschen oder auch von mir. Jetzt hoffe ich, lasst euch nicht nur berieseln, sondern denkt ein bisschen kritisch mit. Und vielleicht denkt jemand, ja, machst du nicht so einfach. Da gibt es ja auch Sachen, da ist der Mensch jetzt nicht unmittelbar mit dran, oder? Ich sage mal, Naturkatastrophen oder Krankheiten oder so. Das hat doch mit Sünde, egal ob von mir oder von jemand anders, nicht direkt was zu tun. Zumindest wenn man mal vom Klimawandel oder von irgendwelchen künstlich gezüchteten Krankheitsviren oder sowas absieht. Da gibt es schon auch Sachen, was macht denn Damage? Und ich glaube, genau hier greift die dritte Teilantwort. Die Bibel sagt, durch den Sündenfall fällt die ganze Schöpfung. Ihr erinnert euch, vor dem Sündenfall, alles perfekt, Paradieseste Zustände, so heißt es ja auch. Und siehe, es war sehr gut. Und was uns oft nicht bewusst ist, ist, was das bedeutet, dieses sehr gut mal wirklich zu Ende gedacht. Die Bibel erzählt zum Beispiel, dass die Tierwelt friedlich beieinander gelebt hat. Hat das heute nicht mehr so. Da gab es kein Fressen und kein Gefressenwerden. Das war eine Welt ohne Dornen. Ja, wie habe ich mir das bitte vorzustellen? Ohne Schmerzen. Da gab es keine Erdbeben, es gab keine Tsunamis und natürlich gab es auch keine Krankheiten. Und dann berichtet die Bibel davon, durch dieses Auflehnen von Adam und Eva kommt die Sünde in die Welt und dieses Ereignis reißt die ganze Schöpfung, alles links und rechts, mit sich. In der Theologie sagt man, die gefallene Schöpfung. Nicht nur der Mensch fällt aus seiner eigentlichen Bestimmung raus, er soll in Beziehung zu Gott stehen, sondern die ganze Schöpfung. Auf einmal gehen Tiere aufeinander los und auf einmal hast du Naturkatastrophen, und all diesen ganzen Mist. Die schöne Ordnung, die Gott gemacht hat, sagt die Bibel, wird durch die Sünde durcheinander geschmissen. Da bekommen wir einen kleinen Eindruck davon, dass Sünde viel mehr sein muss, als nur ein falsches Verhalten. So wie der Deutsche sagt, dann gibt es halt ein Strafgesetzbuch und dann büßt du irgendwie für. Sünde, ich habe gesagt, ist wie Gift, ist eher sowas wie ein Naturgesetz. Du fällst runter, dass es vor dem Sündenfall nicht gegeben hat. Also kann man sich gar nicht vorstellen, wenn es jetzt keine Schwerkraft gäbe, wäre alles anders. Aber sobald sie da ist, hat das wirklich Folgen, wenn du aus dem Fenster hübst. Die Sünde ändert auf einmal alles. Sie macht alles kaputt. All die Dinge sind anders als vorher. Und wieder kann man sich fragen, wer ist schuld daran? Na ja, Adam und Eva, wir Menschen. Wir Menschen haben die Sünde eingeladen, unsere Welt auf den Kopf zu stellen und Tabula Rasa zu machen. Wir sind immer noch im Theorie-Teil, ne? Jetzt könnte man ja weiterfragen, wahrscheinlich zu Recht. Meinetwegen, dann war es halt der Mensch. Aber Gott ist doch selber dumm, oder? Wenn der den Menschen halt auch schafft und ihm die Möglichkeiten gibt, es alles so kaputt zu machen. Gott, warum hast du den Sündenfall nicht einfach verhindert? Hat dich doch niemand dazu gezwungen, diesen dumm verbotenen Baum dahin zu setzen? Hättest du ja auch nicht machen müssen. Und schon klar, einen echten freien Willen kann es nur dann geben, wenn man auch die Wahl hat, sich gegen Gott zu entscheiden. Also wenn ich sage, du kannst machen, was du willst, aber du hast gar nicht die Möglichkeit, etwas falsch zu machen, ist dein freier Wille nicht wirklich da. Den kannst du zwar so nennen, aber er ist nicht echt. Das bedeutet, sobald Gott den Baum weggelassen hätte, wäre auch der freie Wille eine Farce gewesen. Die hätten ja gar nichts frei entscheiden können, sie hätten keine Wahl mehr gehabt. Wieso hat Gott den Menschen dann mit einem freien Willen geschaffen? Wenn Gott doch genau gewusst hat, was dieser freie Wille alles anrichten wird, der ist doch nicht dumm. Ich finde, das ist eine Frage, die es durchaus wert ist, gestellt und gedacht zu werden. Das Problem ist nur die Alternative. Eine Welt ohne freien Willen ist eine Welt voller Roboter. Da ist zwar alles im Gleichgewicht, ist alles irgendwie wie beim Computer halt, die Programmierung stimmt. Und es ist kein Leben in diesem Sinne. Es ist keine Liebe da, keine Emotion. Wir Menschen haben von Gott die Fähigkeit bekommen, uns für ihn oder gegen ihn entscheiden zu können. Es hat Konsequenzen, die sind krass. Aber erst dadurch, dass wir eine Wahl haben und die Möglichkeit haben, ihn auch abzulehnen, hat unsere Entscheidung auch einen Wert. Natürlich hätte Gott uns Menschen auch als willenlose Puppen erschaffen können. Kennt vielleicht der manche, da ziehst du unten an der Puppe an irgendeinem Schnürchen oder so und dann sagt die nette Sachen, hab dich lieb. Aber es stimmt halt nicht. Da ist ja nichts dahinter. Die Welt wäre nicht so kaputt, wie wir es heute sehen. Es hätte nie einen Sündenfall gegeben, wenn wir alles Puppen wären. Doch was wäre das für eine gefühlstote und damit mechanisch bedeutungslose Welt? Ich weiß nicht, ob ich darin leben wollte. Das Gleiche gilt für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen ja auch. Können wir mal selber überlegen. Da hast du Freunde, die können dich verletzen, das ist das Leid. Aber mit wem wärst du lieber befreundet? Mit einem willenlosen Stoff-Teddybären? Der wird dich nie enttäuschen. Der ist immer da zum Knuddeln und der hört dir auch zu, der unterbricht dich nicht die ganze Zeit. Super. Willst du lieber einen Teddybären oder willst du einen Menschen, der dich vielleicht schon mal enttäuscht? der vielleicht nicht all das ist, was du gerne hättest, von dem du weißt, der hat das Potenzial, dich zu verletzen, aber er ist halt ein Mensch. Er hat auch das Potenzial, dir Freude und echte wertvolle Liebe entgegenzubringen. Das ist nur ein kleiner, krampfhafter Versuch meinerseits, das so ein bisschen in die Richtung denken zu können. Was wäre eine Welt, wenn Gott sie nicht so gemacht hätte? Und ich weiß, wir sind immer noch sehr theoretisch unterwegs. Ich hoffe, euch hilft es ein bisschen, um zumindest vom Kopf her zu denken. Und ja, wahrscheinlich hängt es miteinander zusammen. Warum gibt es Leid in dieser Welt? Und warum ist es eigentlich nicht der böse Gott, sondern viel, viel mehr wir Menschen? Jemand hat mal gesagt, nicht wir sollten Gott Vorwürfe machen, sondern Gott sollte uns mal ordentlich ins Gericht nehmen und sagen, was fällt euch ein, meine Schöpfung so kaputt zu machen? Und wahrscheinlich hat er recht. Ich stelle mir das so vor, der Teufel ist nach dem Sündenfall triumphierend zu Gott gelaufen und hat geprahlt. Ich habe diese Welt ins Chaos gestürzt. Die sind alle auf mich reingefallen. Die haben meine Lügen geglaubt und jetzt ist es kaputt. Jetzt ist die Sünde da. Siehste. Und so ist es. Jetzt ist die Sünde da. Doch weil Gott keine Freude am Leid hat, hat er sich gedacht, das nehme ich nicht einfach nur so hin und gucke zu. Sondern er hat sich was überlegt, wie er aus diesem Leid, zumindest aus vielem Leid, zumindest noch was Gutes machen kann. Und damit kommen wir zum praktischeren Teil. Die zweite Frage, die ich für ganz wichtig halte, ist, wie gebraucht Gott das Leid, das jetzt nun mal da ist? Dinge finde ich ganz hilfreich. Erstens, Gott trägt durch Leid hindurch. Als ich frisch 18 war, hatte ich genau einen wirklich guten Freund. Wir sind häufig umgezogen und deswegen war das mit Freundschaften immer ein bisschen schwierig. Und der hieß Johannes. Und ich wage zu behaupten, das war wirklich was Besonderes zwischen uns. Auch vom Glauben her, wir haben gemeinsam Bibel gelesen, uns ausgetauscht, zusammen Andachten geschrieben, könnt ihr euch gar nicht vorstellen, haben uns gegenseitig ermutigt, im Glauben dran zu bleiben. Das war der Hammer. Und es war völlig Klar, ein Leben lang bleiben wir beste Freunde, der wird Pate zu meinen Kindern und andersrum und so. Und dann ist Johannes von einem Tag auf den nächsten völlig unerwartet gestorben. 20. Geburtstag. Ein Tag vorher hat er eine Operation gehabt, eigentlich völlig unbedenklich, so ein Magending. Und die Ärzte haben gepfuscht, sie haben ihn nicht ordentlich wieder verschlossen, er ist innerlich vergiftet. Der war schon wieder auf Normalstation, die haben es gar nicht gemerkt. Also als sie ihn gefunden haben, war schon wieder Wiederbelebung zu spät. Ihr könnt euch vorstellen, wie schrecklich das für mich war. Und ich durfte in dieser Zeit erfahren, wie Gott durch Leid hindurch trägt. Wie das was ist, was ich mir niemals hätte machen oder denken können. Ich kann nicht alles erzählen aus dieser Story, sonst ist die Predigt gleich rum. Aber die Beerdigung war die fröhlichste Beerdigung, die ich in meinem ganzen Leben hatte. So viele Leute, die nochmal das gehört haben, was er wollte, das weitergegeben wird. Eine Predigt, super evangelistisch, das hat er geglaubt, das ist seine Hoffnung. Und ich weiß noch, wie ich da saß und innerlich fast lachen musste. Und Gott mir so deutlich gemacht hat, hey, den zurückzuholen wäre egoistisch. Also der ist jetzt an dem Ort. Ich habe erfahren, Gott trägt hindurch. Und das ist was, was mich bis heute prägt und was ich auch nicht missen will. Das hat was gemacht. Das Zweite, wie Gott Leiden gebraucht. Und was ihr vielleicht auch schon auf die eine oder andere Art erlebt habt, ist, dass Gott sagt, ich errüttel durch Leiden wach. Wir sind ja Menschen, wir sind alle tief beschäftigt und haben so viel beruflich und familiär und Karriere und was auch immer. Wir sind oft so in unserem Tunnelblick, dass wir Gott überhaupt nicht sehen. Warum soll ich mich drum kümmern? Läuft doch alles in meinem Leben. Ich kenne so viele Menschen, die durch eine Krankheit, durch einen Todesfall oder andere schlimme Sachen endlich ins Nachdenken gekommen sind und sich die Frage gestellt haben, die wirklich zählt. Die sich endlich mal damit beschäftigen mussten. Also kann das alles sein, wenn es mir so zwischen den Fingern zerrinnt? Vielleicht ist ja doch mehr dran an diesem Jesus. Und ich kenne nicht wenige Menschen, die inzwischen dankbar zurückschauen auf Krisen, die man keinem Menschen wünschen würde, weil sie sagen, dadurch habe ich Jesus kennengelernt. Und das ist mehr wert als alles, was man mir hätte nehmen können. Das dritte, wie Gott Leiden zum Guten gebraucht ist, dass er sie nutzt, um unseren Glauben wachsen zu lassen. Oder um im Stil dieser Aussagen hier zu bleiben. Gott formt und vertieft Glauben. Das klingt erstmal fies, weil man denkt, das wäre irgendwie so ein sadistisches, schwarzpädagogisches Ding oder so. Das ist damit nicht gemeint. Niemand wünscht jemand anderem Leid. Ich wünsche euch kein Leid. Doch gleichzeitig gibt es so viele Biografien und Lebensgeschichten, die genau davon berichten, wie Leid und Schwierigkeiten eine Person positiv verändert haben, charakterstark gemacht haben. Und ihr könnt mal überlegen, wen gibt es denn in eurem Leben oder Geschichte ist mir egal, wo ihr denkt, das ist ein Vorbild, der hat wirklich was. Ich wette, dass es eine Person, die gereift war, durch Dinge, die man keinem wünscht, die unangenehm sind. Ich habe einen Kumpel, der heißt Sascha. Sascha ist seit seiner Geburt stark seeeingeschränkt, war vor Ewigkeiten schon mal hier zum Predigen. Auf dem einen Auge von der Geburt an hat er zehn Prozent, auf dem anderen zwei Prozent Sehstärke. Und er wurde sein ganzes Leben lang gehänselt dafür. Er trifft keinen Ball, also er kann eh nichts. Also so vom Laufen her muss immer geführt werden, sehr hilfsbedürftig, offensichtlich, wurde immer ausgegrenzt. Keine christliche Familie und trotzdem nach seiner Konfirmation, also er hatte sich da entschieden, er möchte Christ sein, toller Pfarrer. Er steht ganz frisch im Glauben. Da hat er eine Netzhautablösung. Also das, was das quasi zusammenhält da vorne, er muss ins Krankenhaus und er verliert von seinem schwächeren Auge die Sehkraft komplett. 0%, ein Auge, ganz blind, also kein 3D mehr und was auch immer. Niemand kann ihm erklären, warum das ausgerechnet ihm passieren muss. Andere werfen ihren Glauben über Bord und er sagt, nee, woanders habe ich denn Halt, als nur da in mir selber finde ich nichts. Er gibt sein Glauben nicht auf. Wenige Jahre später das gleiche Spiel nochmal. Netzhautablösung, diesmal am anderen Auge, seinem rechten. Wieder der ganze Stress, Behandlung im Krankenhaus, man versucht zu retten, was irgendwie noch zu retten ist, ganz viel Ungewissheit, ewig so eine Klappe auf dem Auge, Panik vor dem, was kommen könnte. Und wieder verliert er ein paar Prozent seiner Sehstärke, fährt nochmal runter. Und die Ärzte sagen ihm, es tut mir leid, aber weitere Netzhautablösungen sind sehr wahrscheinlich. Also das wird in den nächsten Jahren bestimmt auch nochmal kommen. Ich kenne Sascha und ich habe ihn auf seine Sehschwäche angesprochen, wir haben ein gutes Verhältnis. Und ich habe gefragt, was macht das denn mit deinem Glauben? Und er hat mir geantwortet, Zitat, weißt du, ich glaube, dass dieser Gott gut ist und dass er gute Dinge tut. Und er hat gesagt, auch wenn man das Rational nicht immer sehen oder fühlen kann, ich unterstreiche zu 100 Prozent, dass Gott gut ist. Wow, den solltet ihr mal hören, über so ein Thema zu predigen. Das ist nochmal ganz anders authentisch, wie wenn ich mich da versuche. Der hat einen starken Glauben und das hat ganz viel mit seiner Geschichte zu tun. Gott ist ihm alles. Und wahrscheinlich könnte man tausende Geschichten erzählen, wo Menschen das genauso erlebt haben, Wie Leid da war, trauriges, tragisches Leid, aber wie es sie sehr verändert hat, positiv, sie Gott näher gebracht hat. Nicht bei allen ist es so. Ich weiß, wenn man mitten im Leid drinsteckt, kann ja sein, du bringst heute Abend was mit, wo du sagst, komm mir nicht auf die Tour. Dann ist es gar nicht möglich, oft diese Außenperspektive wahrzunehmen. Du siehst noch nicht, wo soll das bitte hinführen. Und bei manchen Dingen hast du die Antwort nie. Doch oft genug kann man gerade im Rückblick auf sein Leben erkennen, wie Gottes Segen gerade im Leid gewirkt hat. Und ich betone nochmal, Gott hat keine Freude am Leid. Er wollte das nicht. Und deshalb nutzt Gott Leid nicht nur, sondern er kämpft auch, ist ganz deutlich in der Bibel, er kämpft auch aktiv gegen diese Folgen der Sünde, gegen Leid an. Wir haben uns gefragt, wieso existiert Leid? Wir haben uns gefragt, wie gebraucht Gott Leid? Und jetzt die dritte und letzte Frage. Wie bekämpft Gott Leid? Ich hoffe, das ist inzwischen irgendwie deutlich geworden, aber wir Menschen wollten diese Sünde. Wir wollten das Leid, wir wollten das Chaos. Auf einmal haben wir da diese Welt voller Sünde, voller Durcheinander. Und als wir uns gegen Gott entschieden haben und gesagt haben, Gott, wir halten uns nicht an deine Ordnung, obwohl du doch alles besser weißt, mach dein Mist alleine, hätte Gott genau das zu uns sagen können. Wäre ich Gott und ich erschaffe diese perfekte Welt und die Menschen machen es kaputt. Ich wäre der Erste, der sagt, nicht nur eine Sinnflut, sondern das ist fertig. Sintflut kommt erst später. Ich hätte gesagt, dann macht euren Mist doch alleine und schaut, wie ihr ohne mich zurechtkommt. Und deshalb hat mal jemand gesagt, die Frage müsste eigentlich nicht lauten, wieso lässt Gott das Böse zu, sondern wieso lässt Gott all das Gute zu? Obwohl wir es doch so vermokst haben. Ich bitte euch, schaut euch auch mal kurz um oder schaut an euch runter und den Nachbarn und so und fragt euch, geht es euch schlecht? Das ist eine ernst gemeinte Frage, weil man kann ganz schnell philosophieren, was ist in Afrika? Geht es dir schlecht? Gerade wir in Deutschland haben so eine negative Eigenschaft, zumindest sagt es der Rest der Welt, wir sind am Nörgeln. Wir beschweren uns überall und im Urlaub sind wir die unangenehmsten. Wir beschweren uns die ganze Zeit, wie schlimm es uns geht. Da überlebt doch kaum jemand in einer angenehmeren Welt von den äußeren Umständen her als wir. Superschön, übertrieben, angenehm. Wir haben ein Sozialsystem, das schützt uns vor richtig viel Unglück. Wir haben Medizin, die unsere Schmerzen lindert, die uns unglaublich lange leben lässt. Gab es so vorher noch nie. Ich hoffe doch, dass keiner von euch aktiv Hunger leidet. Obwohl Menschen in anderen Ländern, die diese Sachen sehr wohl negativ kennen, also die auch Hunger leiden, sich nicht so beschweren bei Gott. Gott lässt sehr viel Gutes zu. Und wir machen uns gar nicht bewusst, dass wir das überhaupt nicht verdient haben. Wie gesagt, ich hätte uns schon lange rausgeschmissen. Zweite Antwort. Gott selbst leidet für uns. All die, die ihr euch über diesen bösen Gott beschwert, der da oben im Himmel sitzt und meint, uns schikanieren zu müssen, und dann lässt er dann nochmal einen raus und nochmal eine Flut oder so. Schaut euch diesen Gott doch erst einmal an. Schon seit dem Sündenfall hat er versucht, uns wieder zu sich zu ziehen. Hat um uns geworben, Propheten geschickt und so weiter. Der hat sich verzweifelt danach gesehnt, uns aus diesem selbstverschuldeten Chaos wieder rauszureißen. Und das Ende vom Lied ist, dass er sich selber opfert. Am Kreuz. Leiden ohne Ende. Stirbt für deine und meine Schuld. Wir haben einen Gott, der sagt, ich besiege den Tod, damit jeder leben kann, der an mich glaubt. Ja, so manche Leiden können uns emotional total durcheinander werfen. Das ist okay. Aber wenn wir diesen Gott anklagen, diesen Gott, dann haben wir vielleicht keine Ahnung, wer dieser Gott ist. Und dass er alles, wirklich alles tut, um dich zu retten. Und dass er nicht mal sein eigenes Leben verschont. Und Gott geht noch weiter. In der Bibel hat er versprochen, es wird der Tag kommen, an dem er einmal alles Leid vernichten wird. Wir haben vorher gesagt, warum ändert das nicht? Weil er uns noch eine Chance gibt. Oh, das Ende wird kommen, die Bibel ist da schonungslos. Christ weiß ich, ich muss nicht verzweifeln, weil Jesus sagt, er wird wiederkommen und er wird ein ewiges Reich des Friedens und der Gerechtigkeit schaffen, wo es auch Konsequenzen gibt für unser Handeln. Und dieses Reich, der Himmel, ist ein Reich ohne Leid. Da gibt es keine Tränen und da gibt es keinen Schmerz. Freunde, das auch nur zu wissen, gibt mir Hoffnung, gibt mir Lebensfreude in Dingen, wo es der Alltag vielleicht so nicht hergibt. Zu wissen, ey, was sind schon 80, 90, 100, keine Ahnung wie viele Jahre gegen die Ewigkeit, gegen das, was Gott am Ende für mich parat hat. Was kannst du mir schon nehmen? Ich weiß, es ist plakativ, es ist hart, aber genauso sagt die Bibel das. Was sind diese ganzen Leiden, die wir haben im Verhältnis zur Ewigkeit? Nicht als Vertrösten, sondern als eine lebendige Hoffnung, die dir hier und jetzt halt gibt. Ich möchte euch als kleine Zusammenfassung dieses Riesenthemas vier praktische Zielgedanken mit auf den Weg geben, damit du nicht nur sagst, das war irgendwie nette Punkte, sondern das macht ja hoffentlich was. Der erste Gedanke ist der hier, vertraue Gott. Denn Gott meint es gut. Er sagt, ich werde dich tragen. Und er verspricht, er wird einmal alle Tränen abwischen. All deine Fragen, auch die ungelöst sind, es gibt Hoffnung, da ist Zukunft. Vertraue Gott. Das zweite ist Danke Gott, denn er trägt das Leid, das du verdient hättest. Du würdest es nicht aushalten, was deine Schuld eigentlich für Kosten hätte. Das dritte ist Verhindere Leid, indem du gegen Sünde in deinem Leben ankämpfst. Man macht sich das ja oft gar nicht so bewusst, aber auch du und ich, wir verursachen Leid bei anderen Menschen, weil wir einfach dackelt sind. Und wir sind von der Bibel her dazu aufgefordert, Sünde in unserem Leben zu bekämpfen, zu verhindern, dagegen vorzugehen, um das weniger zu machen, dieses Leiden. Und viertens und letztens, klage Gott dein Leid, wenn du ehrlich überfordert bist. Punkt kam vielleicht gerade eben noch ein bisschen zu kurz, aber auch das darf man. Die Juden haben dafür eine Klagemauer, viele, viele Klagepsalmen, Auszüge hatten wir vorher schon. Man darf Gott klagen und sagen, Gott, ich verstehe dich nicht. Ich komme emotional auf das eine oder das andere nicht klar. Wieso darf man ihn bringen? Sag ich, ich vertraue dir, aber ich schmeiße es dir auch hin, weil ich verstehe es nicht. Und damit ist nicht gemeint, wehleidig sich um sich selber zu drehen und wegen jedem Mist, wo man vielleicht auch anderen sich auch selber fragen könnte, Gott die Schuld zu geben, sondern es ihm zu klagen. Ich bin überfordert, das ist okay, Gott hält das aus. Ja, es kann Leid geben, mit dem man trotz allem nicht fertig wird. Deswegen ist das Thema ja so krass. Es ist keine Sünde, überfordert zu sein. Dann trau dich diesem Gott, der dich so sehr liebt, dein Leid zu klagen. Und wisse, er wird es verstehen. Euch gerne ein paar Momente geben, um selber drüber nachzudenken, um zu überlegen, wo bin ich gefragt? Vielleicht zu beten, Dinge Gott hinzulegen. Und dann schließe ich von hier vorne. Großer Gott, du bist gut. Zu 100 Prozent gut. Und da gibt es so vieles, was ich nicht verstehe. Wo ich aber in deine Hände legen will. Und sag Gott, eines Tages werde ich es verstehen. Eines Tages werden die Fragen beantwortet sein. Herr, ich möchte dich für uns bitten, dass wir nicht durch Leiden von dir weggetrieben werden, sondern geradezu dir hin, dass wir unseren Halt bei dir suchen, der dir sagt, ich bin dein Trost. Ich bin dein Halt. Danke, dass du uns umgibst, dass du für uns bist und dass du den Weg des Leidens bereits vorausgegangen bist. Ich liebe dich, du bist gut. Amen.