Mark Bühner - Psalm 91 - Der Schutz des Höchsten | Staffel 2 - Teil 1 von 4
Mark Bühner untersucht in seiner Vorlesung Psalm 91 und dessen moderne Relevanz, reflektiert über persönliche Herausforderungen und betont Themen wie Schutz, Vertrauen und Hoffnung in Krisenzeiten.
19.02.2025 34 min F4 Schwaigern, Mark Bühner
Zusammenfassung & Show Notes
Psalm 91 - Der Schutz des Höchsten | Staffel 2 - Teil 1 von 4
In dieser Vorlesung widmet sich Mark Bühner den Psalmen, insbesondere Psalm 91, und reflektiert über deren Bedeutung und Zugänglichkeit für den modernen Leser. Er beginnt mit einer Umfrage unter den Teilnehmern, um deren Verhältnis zu den Psalmen zu erkunden. Bühner stellt fest, dass nicht alle Anwesenden eine positive Einstellung zu den Psalmen haben und viele Schwierigkeiten damit haben, die tiefere Bedeutung dieser poetischen Texte zu verstehen. Dies führt ihn zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Psalm und zur Frage, wie sich solche Texte in das eigene Leben einfügen lassen, besonders im Kontext von Schwangerschaft, Kindererziehung und dem hektischen Alltag. Bühner erklärt, dass er versucht hat, regelmäßig Psalmen zu lesen, dies jedoch oft in unpassenden Momenten geschieht – etwa während kurzer Ruhepausen im Badezimmer. Wenn er schließlich einen Psalm liest, erlebt er oft, dass die Worte nicht die erhoffte spirituelle Erfüllung bringen. Er reflektiert über die Notwendigkeit, Geduld und Zeit für das Lesen der Psalmen aufzubringen und schlägt vor, diese laut zu sprechen, um die emotionale Tiefe besser zu erfassen. Im weiteren Verlauf seiner Rede beleuchtet Bühner die literarische und künstlerische Qualität der Psalmen, die in seiner Auffassung weit über die Darstellungen in anderen biblischen Texten hinausgeht. Er hebt hervor, dass die Psalmen komplexe Kunstwerke sind, die das Herz und die Seele ansprechen und durch poetische Bilder Erkenntnisse und Wahrheiten vermitteln. Bühner ermutigt die Zuhörer, aktiv mit den Texten zu interagieren, sei es durch Wiederholung, Pausen oder das Formulieren persönlicher Gebete. Dem weiteren Verlauf des Vortrags zufolge geht Bühner auf Psalm 91 ein, den er in seiner Gesamtheit vorliest. Er analysiert die Themen des Schutzes und der Zuflucht, die im Psalm vorkommen, und hebt hervor, wie wichtig es sei, diese Texte in schwierigen Lebenslagen zu betrachten. Er betont, dass der Psalm nicht das Versprechen eines Lebens ohne Schwierigkeiten ist, sondern vielmehr den Zuspruch enthält, dass Gott in Zeiten der Not schützend zur Seite steht und beisteht, wenn man zu ihm ruft. Bühner verweist auf die intuitive Erfahrung vieler Christen, die Erwartungen an einen „Glücksbringer Gott“ hegen und enttäuscht sind, wenn das Leben nicht reibungslos verläuft. Er spricht die Herausforderung an, in turbulenten Zeiten den Glauben aufrechtzuerhalten und sich nicht von Gott abzuwenden. Die vorliegende Problematik wird klar formuliert: In Krisen sollten Gläubige an Gott festhalten, besonders wenn es scheint, als wäre er nicht an ihrer Seite. Des Weiteren wird die Dichotomie zwischen der Realität von Leid und der verheißenen göttlichen Hilfe behandelt. Bühner thematisiert den geistlichen Kampf, der hinter den bildhaften Ausdrücken des Psalms steht – er verknüpft die Bilder mit biblischen Motiven des Angriffs durch den Feind und der Unterstützung durch Engel. Diese Überlegungen münden in die Erkenntnis, dass der Psalm nicht das Versprechen eines schmerzfreien Lebens bietet, sondern darauf hinweist, dass Gott uns durch den Glauben hindurch trägt, selbst wenn wir die Angriffe nicht wahrnehmen. Die Schlussfolgerung seiner Rede ist eine Einladung, Vertrauen in Gottes Schutz und Führsorge zu setzen, auch wenn die Umstände herausfordernd sind. Bühner ermutigt die Teilnehmer, ihre Belastungen und Sorgen in Gottes Hände zu legen, um seine wohltuende Gegenwart in ihrem Leben zu erfahren. In einer abschließenden stillen Andacht werden die Anwesenden eingeladen, ebenfalls ihre Anliegen vor Gott zu bringen und sich an seiner verlässlichen Liebe zu orientieren. Er schließt die Vorlesung mit dem Zuspruch der Hoffnung und der Zusicherung, dass Gottes Hilfe da ist, auch wenn sie oft anders aussieht, als wir es uns wünschen.
Das und mehr erzählt uns Mark Bühner
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Intro und Outro: Sarah Reinwald
Produziert: Gideon Schmalzhaf
Transkript
Die Psalmen, Daffel 2, wir hatten vor einem Dreivierteljahr schon mal eine Einheit über Psalmen.
Wer von euch würde sagen, Psalmen, so als Stimmungsbild, das ist voll mein Ding.
Ich liebe Psalmen, die lese ich total gern, ein paar Hände gehen hoch.
Waren nicht so viele, aber trotzdem, hebt nochmal die Hand hoch,
das muss ich ja wissen, dass ich euch besonders angucke oder so, okay, schön.
Wer von denen, die jetzt die Hand nicht gehoben haben, ist die gleichen,
wer es seltsam sagt, ist genau das Gegenteil. Alles, tut mir leid,
mit dem Psalm kannst du mich jagen.
Ich verstehe die einfach nicht. Ist nicht so ganz mein Fall.
Traut sich keiner, habe ich mir fast gedacht.
Wer von euch hat schon mal Psalm gelesen und gedacht, ich weiß auch nicht,
was das soll. Das waren aber die gleichen zum Teil. Egal, schon.
Also das ist so ein bisschen gar nicht so einfach. Ich hatte mal einen Bibelleseplan
auf meinem Handy. Haben ja manche von euch vielleicht auch.
Und da war für jeden Tag ein Psalm vorgesehen. Und ich habe gedacht,
super, dann acker ich mich da endlich mal durch. Alle 150 und so.
Und ich weiß nicht, ob ihr viel Bibel lest oder wie ihr das so unterkriegt.
Bei uns ist das zurzeit gar nicht so einfach.
So drei kleine Kinder und der Arbeitsalltag vom Vater ist auch nicht so der regelmäßigste.
Da ist manchmal gar nicht so einfach, einen regelmäßigen Zeitpunkt zu finden,
wo ich sage, genau da lese ich, das ist meine Zeit.
Ich habe meine Ruhe, ohne dass irgendwo einer schreit oder dazwischen quakt.
Und ich habe mir gedacht, der mit dem Handy ist doch super, hast du immer dabei.
Also, sobald du das erste Mal am Tag ein bisschen Ruhe findest,
wo eben keiner schreit, Handy gezückt, Psalm gelesen. So war meine Idee.
Ich habe gedacht, das ist super schlau.
Was glaubt ihr, wo war das in der Regel der Fall? Das erste Mal in meinem Tag.
Dankeschön, auf dem Klo. Ich sitze also auf dem Klo und denke,
yes, Ruhe, die Tür ist zu, abgeschlossen vielleicht.
Ich zucke mein Handy, lese den Psalm und merke, das gibt mir gar nichts.
Also klar, manche sind auch irgendwie einfacher zugänglich, manche sind super
kurz und da gibt es so Wallfahrtslieder und so Sachen.
Manches spricht dich vielleicht mehr an als anderes. Nach ein paar Tagen war
ich angefressen, weil ich gemerkt habe, das ist doch nicht das, was ich will.
Also klar, ich lese viel, auch vom Beruflichen her, Bibel und so,
aber das war nicht das, was ich wollte. stille Zeit machen, Bibel,
kannst du mich mitjagen?
Da beweise ich doch, grundsätzlich ist es immer gut, wenn man sich genügend
Zeit nimmt, wenn man in der Bibel liest.
Es gibt so ein paar Tricks, dass man sich, keine Ahnung, Ruhe gönnt,
gedanklich runterkommt, wo ist, wo man vielleicht nicht so abgelenkt wird,
Handy vielleicht gerade weg.
Naja, noch nie ist mir das so sehr aufgefallen, wie bei den Psalmen,
wie wichtig es ist, wie ich Bibel lese und wo ich Bibel lese.
Bei anderen Texten geht das manchmal. Kenne ich schon, komme ich schneller so
auf die Quintessenz, worum es geht.
Aber die Psalmen sind anders als andere Texte in der Bibel.
Keine Berichte, keine Erzählungen, keine theologischen Briefe oder so,
sondern hochkomplexe Kunstwerke.
Zum Teil wunderschöne Lieder, die dein Herz berühren, die dir ganz zentrale
biblische Wahrheiten poetisch aufschließen, die dir das zugänglich machen können,
auf eine Art und Weise, wie es ein normaler Text gar nicht könnte.
Mit Bildern, wo du merkst, das berührt mich ganz anders.
Und wie das so oft ist bei Kunst, du musst dich darauf einlassen,
sonst bringt das gar nichts.
Dann ziehen die Schönsten an dir vorbei, du musst die Texte auch wirken lassen,
dich versuchen in diese Sprache hinein zu begeben.
Oder du stehst wie ich vor irgendeinem,
keine Ahnung, Van Gogh-Gemälde und denkst, ich komme nicht so ganz.
Was mir bei dem Psalmen ganz angefangen hat zu sagen, okay, nimm dir bewusst
mehr Zeit, Und lies sie nicht nur leise in deinen Gedanken, sondern sprich sie wieder.
Dann sollen die vielleicht auch klicken. Mach vielleicht mal Pausen beim Lesen.
Vielleicht liest du sie zweimal, dreimal, gerne laut.
Und ich habe irgendwann angefangen, diese Zeilen zu eigenen Gebeten umzuformulieren.
Also immer innezuhalten. Ich lese quasi in Gedanken einen Teil.
Und dann sagen, wie würde ich das jetzt in meinen Worten beten?
Weil es sind ja Gebete. Und vielleicht ist die Sprache heute eine andere,
aber es soll ja mein Herz irgendwie erreichen.
Und als ich das so angefangen habe, sind mir auf einmal so viele Dinge aufgefallen beim Lesen.
Sich so richtig bei den Psalmen genau hinzuschauen und sich auf Spurensuche zu begeben.
Viele von euch wissen es, wir werden am kommenden Dienstag ein kleines Gemeindeseminar
haben über die Psalmen. 19.30 Uhr hier im F4.
Herzliche Einladung für jeder, der sagt, Psalmen, da will ich mal tiefer reinbohren.
Ich freue mich schon ganz arg drauf. Die Psalmen, alles, was du schon immer wissen wolltest.
Und dann muss ich in meiner Predigt nicht ganz so viel dazu sagen. Schön.
Und jetzt Psalm 91. Falls ihr dabei habt, packt doch gerne eure eigene Bibel
aus, weil dann kann man so ein bisschen mitlesen, was da ist.
Der Psalm hat 16 Verse. Das ist so mittellang für Psalmen. Es gibt ganz kurze,
aber es gibt auch welche, die deutlich länger sind.
Und ich lese diesen Psalm jetzt einmal komplett vor. Der Text ist auch vorne mit dran.
Und ihr versucht ein bisschen zu erfassen, check ich das, macht das Sinn und
was wird mir hier eigentlich gesagt, was bete ich hier eigentlich? Psalm 91.
Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, darf bleiben im Schatten des Allmächtigen.
Darum sage ich zum Herrn, meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue.
Denn er rettet mich von der Schlinge des Vogelfängers.
Er bewahrt dich vor der tödlichen Pest.
Er deckt dich schützend mit seinen Schwingen und unter seinen Flügeln findest du Geborgenheit.
Seine Treue ist Schild und Schutz.
Du musst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht oder vor dem Pfeil, der am Tag fliegt.
Nicht vor der Pest, die im Finstern umgeht und nicht vor der Seuche, die am Mittag wütet.
Selbst wenn tausend neben dir fallen und zehntausend zu deiner Rechten,
so wird es doch dich nicht treffen.
Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird.
Denn du hast gesagt, der Herr ist meine Zuflucht.
Den Höchsten hast du dir zum Schutz erwählt, so trifft dich kein Unglück.
Und keine Plage naht sich deinem Haus.
Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.
Auf Löwen und Ottern trittst du, Junglöwen und Schlangen trittst du nieder.
Weil er an mir hängt, will ich ihn retten.
Er kennt meinen Namen, darum will ich ihn beschützen.
Wenn er zu mir ruft, werde ich antworten. In Zeiten der Not stehe ich ihm bei.
Ja, ich reiße ihn heraus und bringe ihn zu Ehren.
Ich sättige ihn mit langem Leben und zeige ihm mein Heil. Schönes Ding.
Die meisten Ausleger, schon seit dem alten Judentum, also schon die Juden selber,
gehen davon aus, dass Mose diesen Psalm geschrieben hat.
Und auch inhaltlich spricht er einiges dafür, weil ganz viele Bilder die gleichen
sind, die es schon im Psalm 90 direkt davor gab.
Und ganz viele Bilder sich überschneiden mit dem, was Mose auch sonst in den
fünf Büchern Mose schreibt.
Die Juden gehen davon aus, wenn ein Psalm keine Hinführung hat,
also nichts geschrieben für die Melodie so und so, geschrieben von XY,
dass es der gleiche Autor ist wie der, der den Psalm davor geschrieben hat.
Und Mose ist eben der direkt davor.
Man weiß es nicht genau, aber es ist manchmal spannend, wenn man so ein bisschen
Überlappungen sieht von dem, was hier inhaltlich vorkommt und dem,
was Mose selber erlebt hat.
Jetzt haben wir diesen Psalm einmal komplett am Stück gelesen.
Und was würdet ihr sagen, ist das eigentliche Thema? Ich habe heute ja schon
ein bisschen Hinführung. Bitte?
Schutz. Dankeschön. Jawohl. Das Thema. Es geht um Gottes Schutz.
Und zwar ganz wichtig, das ist ein Knackpunkt, wo wir heute Abend immer wieder
drüber reden. Es geht um Schutz in Zeiten der Not.
Es gibt einzelne Passagen in diesem Psalm. Da denkst du, wie will ich das denn jetzt verstehen?
Wie soll ich damit bitte umgehen? Die wirken so, zumindest auf den ersten Blick,
als ob Gott uns zum Beispiel durch seine Engel ein vollkommen chilliges Leben schenkt.
Also keine Probleme, keine Schmerzen, weil die Engel, die tragen dich auf den
Händen und nicht mal einen Fuß umknickst, nicht mal irgendwo dagegen tappen. Es wird alles perfekt.
Vor allem diese Verse 11 und 12 mit den Engeln sind da ganz stark.
Spannend. Im Neuen Testament kommt zum Beispiel diese Verse wieder auf,
wo der Teufel genau diese Verse zitiert, um Jesus von seinem Weg abzubringen.
Also Jesus ist auf dem Weg, er weiß, es geht ans Kreuz und der Teufel kommt
und sagt, nee, nee, du musst doch jetzt nicht leiden.
Du musst doch jetzt nicht Schmerzen haben. Du musst doch jetzt nicht sowas.
Weil Gott hat doch die Engel. Die werden dich durchtragen.
Er versucht ihn durch was, was in der Bibel steht, wo man auf den ersten Blick
denkt, naja, ist doch nice, auf was ganz anderes hinzubringen.
Und Jesus sagt, nein, das ist eine Versuchung. Das ist nicht das, was hier steht.
Und wenn man genauer hinschaut, dann merkt man auch im Psalm,
ganz komisch, am Anfang und am Schluss ist sehr deutlich, Es geht um Zeiten der Not.
Es geht um Probleme, aus denen Gott dich herausreißt.
Er ruft zu mir in Zeiten der Not. Ja, dann komme ich und rette dich.
Wann brauchst du denn einen Schirm, eine Zuflucht, eine Burg?
Naja, wenn du verfolgt wirst, wenn es Probleme gibt, wenn es Angriffe gibt, dann gehst du dahin.
Anfang und Schluss sind ganz klar und in der Mitte ist ein bisschen schwierig.
Ich glaube, der zentrale Gedanke hier ist wirklich, Gott hilft uns,
wenn wir sagen, du bist meine Burg in Zeiten der Not. Und das zieht sich hier durch.
Bei den Psalmen ist es ganz häufig so, am Anfang hast du eine Grundthese,
so ein Motiv, das gebracht wird.
Und dann in den Versen danach wird immer wieder darauf rumgeritten,
von verschiedenen Perspektiven her beleuchtet.
Und am Schluss gibt es oft nochmal eine Zusammenfassung oder eine Art des Systems.
Und für Psalm 6 sind zwei Verse dieses Grundmotiv.
Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, da bleiben im Schatten des Allmächtigen,
darum sage ich zum Herrn meine Zuflucht, meine Bode, mein Gott, auf den ich vertraue.
Das ist dieses Grundmotiv, auf das der Länger immer wieder zurückkommt.
Später gibt es nochmal eine Wiederholung davon.
Vielleicht ist euch aufgefallen, das hast du ganz oft bei den Psalmen,
wenn man so einen Blick dafür versucht zu entwickeln, dass viele der Begriffe,
die auftauchen, im nachfolgenden Satz irgendwie nochmal vorkommen, aber anders.
Der Deutsche liebt es, wenn Sachen sich reimen oder bei Liedern überhaupt.
Müsst ihr mal gucken, was singt unser Musikteam. Es reimt sich immer schön.
In der hebräischen Poesie reimt sich der Inhalt. Du hast auf einmal nochmal
eine Doppelung von dem, was schon kam.
Ein sprachliches Gegenüber. Hier zum Beispiel Schutz und Schatten.
Der Höchste, der Allmächtige, wohnen und bleiben.
Und so könnte man jetzt diesen ganzen Psalm durchgehen und merkt,
das ist nicht einfach so aus der Hüfte heraus geschrieben worden,
sondern da hat sich jemand richtig Gedanken gemacht, um uns die wichtigen Sachen
wiederholt vor Augen zu führen.
Also wenn ihr mal ein bisschen Bock drauf habt, Gedichtsanalyse zu machen bei
den Psalmen, geht super.
Immer diese Doppelungen, man
nennt das Parallelismen. Hebräische Poesie 4 pur. Du findest das überall.
Besonders auffällig hier die wörtliche Rede, wenn man es ganz wörtlich übersetzt,
haben leider nicht alle Übersetzungen.
Dass er sagt, darum sage ich zum Herrn das Bekenntnis, meine Zuflucht und meine
Burg, mein Gott, auf den ich vertraue.
Für den Zuhörer wird dadurch indirekt die Frage aufgeworfen, ja das sagst du.
Der Sänger steht vorne und sagt, ich sage zum Herrn und du hockst da und denkst, sage ich das auch?
Ist das auch meine Haltung, die ich Gott gegenüber habe?
Wenn ich Schutz und Zuflucht brauche, also wenn ich Probleme habe,
wenn ich in der Not bin, wenn ich angegriffen werde, sage ich dann,
aber du, Gott, zu dir renne ich.
Du bist mein Schutz und nicht, was ich selber so alles aufziehen kann.
Es ist leicht zu sagen, und das versuchen viele, wenn sie sagen,
ich will irgendwie Christ sein, solange mir das was bringt, mache ich gern mit.
Viele denken, Gott wäre sowas wie ein Glücksbringer in meinem Leben.
Gott, wir machen ein, ich gehe in den Gottesdienst, ich glaube an dich,
meinetwegen bete ich auch ab und zu, ich lese auch Bibel, ist okay.
Aber dafür bitte guck, dass keine Probleme kommen.
Halte Krankheiten, Krieg, Hunger, was auch immer nervtötend sein kann,
halte es von mir fern. und ich führe häufig Gespräche mit Menschen,
die sagen, jetzt kam aber was in meinem Leben.
Das passt doch nicht zu meinem Glauben. Ich habe erwartet, dass Gott das nicht
kann, nicht darf, nicht will.
Was mache ich in meiner Not? Das ist die Frage, die der Psalmist,
der Autor, uns hier quasi ganz am Anfang vor Augen hält und ist auch die Grundvoraussetzung,
bevor wir weiterlesen können.
Er sagt nicht, es ist alles chillig, glaub an Gott und dann ist alles easy,
sondern er fragt, wie machst du es denn?
Wohin gehst du in deiner Not?
Durch wen oder was erhoffst du dir Hilfe? Und da kommt ganz stark unser Jahresthema mit ins Spiel.
Woher nehme ich meine Sicherheit? Durch mein Rentner oder mein Haus oder Familie oder was auch immer?
Oder durch ihn, den Herrn?
Sage ich zum Herrn, du bist meine Zuflucht.
Im Judentum gibt es für alle möglichen Psalmen Traditionen. Und eine,
die diesen Psalmen hier betreffen, unter anderem ist, dass man den an Beerdigungen rezitiert.
Den gibt es auch an Schabbat, also am Sonntag, wenn du so willst.
Aber auch an Beerdigungen, da gibt es einen Trauerzug und der marschiert so
durchs Dorf, jeder jemand ist gestorben und immer wenn die Halt machen,
beten die diesen Psalm oder sagen ihn laut auf oder der Sänger singt ihn laut vor.
Also genau dann, wenn jemand traurig ist, wenn jemand merkt,
ich schaffe es nicht mehr, ich habe gerade Halt verloren, dann rufen die sich
zu, ich sage zum Herrn, du bist es. Zu dir will ich kommen.
Zu dir komme ich mit meiner Not.
Und damit stellt sich für uns die Frage, tun wir das auch oder gar nicht?
Vielleicht geht in deinem Leben gerade ganz schön viel drunter und drüber.
Vielleicht sitzt du heute Abend
hier und merkst, also Kontrolle ist gerade in meinem Leben gar nicht.
Und da passiert so viel und es prasselt auf mich ein und ich komme einfach nicht mit klar.
Können ja viele Sachen sein. Diese Krankheit bei dir oder in deiner Familie,
wo du merkst, das macht so viel kaputt und ich weiß es nicht mehr.
Irgendein Schicksalsschlag und du hattest so schöne Pläne, aber jetzt,
ich weiß gar nicht, was ich machen soll.
Kämpfe und du merkst, ich bin jetzt in Not. Ich habe keine Kraft mehr,
das irgendwie aus mir selber lösen zu können.
Es gibt immer schon die einen, die sich jetzt von Gott abwenden und sagen,
ne, auf so einen Gott kann ich getrost verzichten, weil er eben nicht mein Glücksbringer
war und weil er so viele Dinge nicht abgehalten hat, die ich dachte.
Und es gibt die anderen, die sagen, wohin sonst sollte ich jetzt gehen?
Gerade jetzt treiben mich doch meine Probleme zurück in Gottes Arme.
Und ich sage in der Not, Gott, wenn du mir nicht helfen kannst, ich kann es nicht.
Ich bin sicher bei ihm, nicht durch mich.
Martin Luther hat mal so schön gesagt, und wenn die Welt voll Teufel wäre. Also wenn wirklich...
Gar nichts Schönes mehr siehst. Kein Lichtblick und nix, weil alles ist einfach nur doof.
Ich entscheide mich dafür, an Gott festzuhalten. Er sagt, er ist meine Hoffnung,
er ist meine Zuversicht und meine feste Burg.
Und ich glaube, erst wenn ein Mensch diese Entscheidung, die ja durchaus radikal
ist und manchmal unbequem ist, getroffen hat, ich will an Gott festhalten, es komme, was wolle,
erst dann bekommen wir ein Gefühl dafür, einen Hauch von einem Gefühl,
wie dieser Schutz von Gott tatsächlich aussieht.
Wie unbegreiflich, wie genial die Hilfe Gottes wirklich ist.
Auch wenn sie oft ganz anders ist, als ich das denke.
Und unter anderem darum geht es in den nächsten elf Versen dieses Psalms.
Und ich kann euch sagen, ich habe gekämpft mit diesen Dingern.
Vorher hat mich jemand gefragt, hier, Predigt, wie läuft es?
Da gibt es einen Mittelteil, den finde ich echt schwierig.
Weil wenn man den eben sich einfach mal wörtlich nur so auf der Zunge zergehen
lässt, dann schreit alles in mir Lügner.
Das stimmt doch nicht, was da steht. Das passt doch nicht zu dem,
was uns die Bibel sonst sagt.
Bisschen freier zusammengefasst, da steht, Gott rettet dich,
also wenn du gesagt hast, du bist meine Zuflucht und so,
Gott rettet dich von der Schlinge des Vogelfängers, vor der tödlichen Pest,
vor dem Schrecken der Nacht,
vor dem Pfeil, der am Tag fliegt, vor der Pest, die am Mittag im Finstern umgeht,
vor der Seuche, die am Mittag wütet, also zu deutsch immer, morgens,
mittags, abends, vor Unglück und Plage, nichts davon passiert da in einem Hause, ja, nee, ist klar.
Und am Schluss, auf Löwen und Ottern kannst du rumdappen, also nichts kann dir
was anhaben, Junglöwen und Schlangen, und dann kommen die Engel.
Also ich bin ein Mensch, der gerne die Bibel ernst nimmt und auch gerne wörtlich
nimmt, aber wenn ich das lese, kriege ich die Krise.
Die Engel, die dafür sorgen, dass du deinen Fuß nicht anstößt,
ist jemand heute Abend hier, der sagt, ich habe noch nie meinen Fuß angestoßen,
seit ich Christ bin. Erklärt mir, wie es geht.
Das ist doch ein krasser Widerspruch zu einfach allem, was die Bibel uns an
anderer Stelle sagt über die Themen Leiden, angegriffen sein und so.
Die Bibel sagt sehr viel dazu, auch im Neuen Testament, dass Christen kein einfaches
Leben haben und dass es da Angriffe gibt und dass die eigentlich der Normalzustand sind.
Und wie gesagt, eigentlich auch ein Widerspruch zu dem, was davor steht und
zu dem, was danach steht, wo das so klar ist.
Und ich habe mich gefragt, also auch ernsthaft hinterfragt, bin ich vielleicht falsch, ne?
Hast du als Christ jetzt Probleme oder nicht? Darf das sein?
Weil da steht, nö. Die Engel machen alles easy.
Wo bitte sind in deinem oder in meinem Leben die Engel, die dich vor jedem Kieselstein beschützen?
Wenn ich das wörtlich nehmen soll, ich kenne keinen einzigen Christen auf dieser
weiten Welt, der das von sich sagen könnte.
Deswegen intuitive Antwort, Lügner. Da hinten meldet sich jemand,
ich habe es zu spät gesehen.
Wenn du laut rufst, kann ich es versuchen aufzunehmen. Also ich habe als junge
Mutter erlebt, dass mir ein Laufstall meiner Kinder, ein stabiler Laufstall,
ein richtig schwerer Laufstall, direkt über den, direkt über dem Schnäffel getroffen hat.
Der Schlaz war so schlimm, dass ich mich an die Wand gelehnt habe.
Ich war unfähig, irgendein Gehen zu bewegen.
Es war ein verheerender Schlaz. Wenn ich diese Stelle heute verrühre,
dann finde ich immer noch klar, war was.
Aber Gott hat mich davor gewahrt, vor allem weiteren gewahrt.
Ich versuche es kurz zusammenzufassen und hoffe, dass es korrekt ist,
auch für alle, die den Ton sonst nicht hören können.
Die Geschichte von einem Laufstall, der sehr schwer ist und der unten auf den
Knöchel aufgeprallt ist, hat sehr wehgetan, wo bis heute der Schmerz noch da
ist, aber wo du sagen würdest, Gott hat mich davor bewahrt, dass da irgendwie
noch was Schlimmeres bei rauskommt. Ist das so korrekt?
Also viele Menschen haben ja verschiedene Erlebnisse damit, wo sie sagen,
doch, da hat Gott mich beschützt.
Also so im Einzelfall sowas rauspicken, könnte ich auch so sagen.
Da weiß ich genau, also wenn das nicht Gott war, wenn das nicht seine Engel,
weiß ich auch nicht, wer das hätte machen sollen.
Nur würde ich sagen, hier geht es ja noch irgendwie, klingt erstmal anders. Kein Stein.
Also nicht mal der Knöchel dürfte wehtun, so würde ich das spontan hier deuten.
Und wie gesagt, ich möchte euch heute ein bisschen rauskitzeln,
das auch wirklich ernst zu nehmen. Ich bohre hier und ich will rauskriegen, worum geht es.
Ich habe mir gedacht, vielleicht habe ich was übersehen, schaue halt noch genauer hin.
Und ich habe mit Gott gerungen und habe gebetet und habe zu ihm gesagt,
Gott, ich verstehe nicht, warum das so hier drin steht.
Es ist dein Wort, das ist die Wahrheit, aber erklär es mir bitte.
Was willst du uns hier sagen?
Und auf einmal ist für mich wie so eine kleine Decke oder so von den Augen abgefallen.
Und ich habe auf einmal was gemerkt, was mir davor nicht aufgefallen ist.
Nämlich, dass alle diese Begriffe, die hier genannt werden, dass das Bilder
sind für Angriffe vom Teufel.
Ich weiß noch, wie ich zu meiner Frau kam und mich beschwert habe.
Alles blöd. Und dann nach ein paar Minuten. Aber jetzt bin ich dran.
Denn wer sonst ist der große Vogelfänger? Wer ist denn bitte der Schrecken der
Nacht? Wer ist der, der in der Bibel vergiftete Pfeile auf dich schießt,
weil er deinen Glauben killen will, weil er dich von Gott wegkriegen will?
Wer ist der, der in der Bibel auch als der Brüller Löwe beschrieben wird?
Die heimtückische Schlange.
Das sind ja Juden, die das hier erst mal hören. Wir sind da manchmal ganz weit weg.
Wenn die hören, du dabbst auf einen Löwen, du dabbst auf eine Schlange,
dann haben die da viele Verknüpfungen im Hirn, was damit vielleicht gemeint sein könnte.
Es gibt so oft in der Bibel, dass der Teufel schießt seine Pfeile und kann doch nicht.
Und auf einmal habe ich gemerkt, wie das viel mehr Sinn macht.
Und ich habe mich daran erinnert. Ich habe ja vor kurzem mal eine Masterarbeit
über Engel geschrieben.
Hätte mir auch vorher auffallen können. Die Engel sind in der Bibel nie dazu
da, um irgendwelche Kleinigkeiten oder so zu machen, sondern die haben immer
eine geistliche Aufgabe.
Die sind natürlich Boten Gottes, aber die kommen immer dann,
wenn wirklich große geistliche Kämpfe ausgefochten werden, wenn große Veränderungen passieren.
So Auferstehung von Jesus will
der Teufel natürlich nicht. Dann sind die da, Geburt von Jesus und so.
Die haben nicht die Aufgabe, einen Kieselstein vor deinem Zeh wegzutun,
sondern die haben eine Aufgabe, dich in geistlichem Sinne zu beschützen.
Dir da das mitzugeben, was Gott von dir möchte.
Es geht in diesen Versen nicht um ein Leben ohne Probleme und ohne Stress.
Wie gesagt, wäre auch widersprüchlich ohne Ende.
Sondern es geht darum, dass wenn du dein Leben an Gott übergibst und du zu ihm
sagst, du bist mein Gott, dir will ich vertrauen, Grundthese,
ganz egal was auch kommt, in der Not,
dann kann der Teufel noch so viele Pfeile auf dich abschießen.
Er kann dir geistlich Steine in den Weg legen, damit dein Glaube endlich drauf geht.
Ziel, das ist es, er möchte. Er möchte Christen von Gott wegbringen.
Er möchte, dass dein Glaube stirbt.
Und Gott sagt, weißt du was, dein Glaube besteht nicht, weil du so festhältst,
sondern ich halte deinen Glauben.
Ich schütze dich davor, dass das so überhandenheben kann, dass du tatsächlich
getroffen wirst von seinen giftigen Pfeilen.
Es wird ihm nicht gelingen.
Wir sind hier in was ganz Tiefem.
Der Teufel greift es wahrscheinlich immer so mit allem, was er hat.
Und er schießt am Morgen und am Abend und in der Nacht und am Mittag und giftig und pestig ohne Ende.
Und könnten wir sehen, was die Engel sehen, dann wüssten wir,
dass Gott uns tatsächlich auf Händen trägt.
Dass der Teufel deinen Glauben tot sehen will und es buchstäblich mit allen
Mitteln versucht. Und du hast keine Ahnung, weil du kriegst es ja gar nicht mit.
Wann merke ich, dass mir jemand hilft? Naja, wenn ich mir vorher wehgetan habe.
Ich merke es nicht, wenn der Schmerz gar nicht bis zu mir vordringt.
Ich glaube, uns fehlt so sehr, ist auch okay, wir sind keine Engel,
uns fehlt so sehr der Blick dafür, was Gott tatsächlich tut.
Du glaubst oder du denkst, dein Glaube besteht, weil du so fest am Glauben hängst?
Ich sage dir, würde Gott nicht dafür sorgen, dass der Teufel nicht bis zu dir durchkommt.
An dir ist es nicht gelegen.
Ich für meinen Teil kenne das Gefühl, so sehr angegriffen zu werden,
dass ich denke, ich kann es nicht mehr halten, müsste jetzt zerbrechen.
Wir haben vorher gebetet für verfolgte Christen in der Welt.
Ey, wenn ich da manche Storys lese, was denen passiert, als ob ich das aushalten würde.
Glaubt ihr, die schaffen das aus sich heraus? Nein, sondern weil Gott da ist
und sie durchträgt, dass die Pfeile nicht...
Und ich habe mir vorgestellt, wisst ihr, einmal, keine Ahnung,
Jesus kommt wieder oder ich bin tot, ich komme in den Himmel und mir werden
die Augen aufgetan, geöffnet dafür, was Gott geistlich gemacht hat in meinem Leben.
Und ich glaube, mir wird die Kinnlade runterfallen und ich werde denken,
wow, ich hatte keine Ahnung.
Wie sehr hat Gott mich beschützt und ich habe es nicht gemerkt.
Ein bisschen wie bei dieser bekannten, berühmten Geschichte Spuren im Sand,
sagt vielleicht noch dem einen oder anderen was.
Da läuft so jemand am Strand, der schaut auf sein Leben zurück und dann merkt er, Wie kann das sein?
Genau in den schweren Zeiten, wo es hart war, sehe ich nur eine Fußspur.
Davor ist Gott immer mit mir gegangen.
Jetzt ist nur eine da. Und er sagt Gott, wieso immer alles in der Welt?
Kann noch nicht sein. Hast du mich hier allein gelassen?
Und Gott antwortet, da wo du nur diese eine Fußspur siehst, da habe ich dich getragen.
Ich glaube, da steckt ganz viel drin.
Einige von euch, bei manchen weiß ich es, gehen gerade durch echt schwere Zeiten. Das ist hart.
Und so ähnlich wie der Teufel das bei Jesus in der Wüste gemacht hat,
versucht er auch heute noch, Menschen von dem Weg des Glaubens,
dem Weg der Treue Gott gegenüber abzubringen, indem er Zweifel in unsere Herzen reinlegt.
Er sollte dann nicht Engel sein? Darf sowas überhaupt passieren?
Und deshalb möchte ich dir im Sinne dieses Psalms hoffentlich zurufen,
Gott hat dich nicht vergessen.
Keine Sekunde wäre er weg gewesen. und er sieht jeden deiner Gedanken und deine
Sorgen, deine Einsamkeit, er sieht deine Kämpfe.
Und er will dich durchtragen. Halte dich an ihm als deine sichere Burg.
Nicht, weil keine Angriffe da wären, sondern weil das seine Zusage ist.
Und er wird sich dir als Retter zu erkennen geben.
Und wisst ihr was? Genau mit diesem Zuspruch endet auch dieser wunderschöne Psalm.
Ist genau genommen noch viel komplizierter. Auf einmal ändert sich der Sprachstil.
Ist vorher schon mal so gewesen, habe ich jetzt übergangen.
In den letzten drei Versen völlig überraschend. Und wie aus dem Nichts spricht
da nicht mehr der Sänger, sondern auf einmal redet Gott.
Das ist für eine Zeit, in der man sich nicht mal getraut hat,
den Namen Gottes laut auszusprechen. Da war man sehr vorsichtig.
Ist das ganz schön gewagt.
Ich sage jetzt, was Gott sagt.
Gott selbst redet und er führt gewissermaßen ein Selbstgespräch.
Das sind die letzten Verse ab Vers 14.
Mittendrin keine Ankündigung, wird alles durchbrochen. Und auf einmal,
weil er an mir hängt, will ich ihn retten.
Er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen. Wenn er zu mir ruft,
werde ich Gott antworten.
In Zeiten der Not stehe ich ihm bei.
Ich reiße ihn heraus und bringe ihn zu Ehren. Ich sättige ihm mit langem Leben und zeige ihm mein Heil.
Da ist nichts mit, was hat er geleistet. Da ist nichts mit, wie stark war dem
sein Glaube. Mensch, hat der aber innere, emotionale Stabilität,
dass der das aushalten kann, weil er sich an mich hängt, an mich klammert.
Ich habe ja doch nichts anderes. Ich habe nicht die Kontrolle, sondern er.
Und der Zuhörer hört das. Oh, da redet Gott. Aufmerksamkeit pur.
Und er weiß, damit bin jetzt ja ich gemeint. Weil er an mir hängt, will ich ihn retten.
Der allmächtige Gott höchstpersönlich beschäftigt sich mit deinen Nöten,
mit deinen Sorgen und deinen Problemen.
Und wenn man ehrlich ist, manches davon ist vielleicht auch zu einem gewissen
Grad selbst verschuldet. Also ich mache oft einfach dumme Sachen und am Ende sitze ich halt drin.
Gott sieht das alles, all diese Probleme und offensichtlich ist seine Antwort, ach was soll's.
Klar, du gehst halt Wege. Die Sünde macht so viel kaputt.
Ach was soll's, er hängt sich an mich. Darum will ich ihn erretten.
Er kennt meinen Namen, das ist jetzt ja keine große Leistung.
Das reicht mir, darum will ich ihn beschützen.
Er kommt zu mir mit seiner Not und sagt, was soll das hier?
Darum will ich ihn erhören. Ich will ihm beistehen in dieser Not.
Ich will ihn rechtzeitig aus diesem deprimierenden Sumpf, was da manchmal ist,
rausreißen, rausziehen.
Und am Ende will ich ihn mit Freude und Ehre beschenken. Am Ende ist das der
Gewinner, der, der unverdient alles bekommt.
Da wird eine Freude sein, die eigentlich völlig unlogisch ist von der Situation her.
Jeder, der sich an mich klammert, soll satt werden durch meine Gnade,
durch das Unverdiente, durch mein Geschenk, durch meine Liebe, die größer ist.
Und ich will ihm zeigen, ich will ihm die Augen Schritt für Schritt dafür öffnen,
was er vorher gar nicht sehen konnte, worin meine Rettung und mein Heil besteht.
Ich will ihm zeigen, mein Heil.
Ich lade euch ein zu einer kurzen Zeit der Stille, wo ihr diese drei Verse,
diesen Zuspruch von Gott auf euch wirken lasst.
Und was auch immer ihr vielleicht für heute Abend mitgebracht habt,
ich will mich an dich klammern und ich will meine Not dir abnehmen.
Sorgen ganz bewusst in seine liebenden Hände.
Halte nicht dran fest und sag, ich muss das irgendwie in den Griff kriegen,
denn du musst gar nichts. Gib es ihm.
Er sagt, ich sehe dich, ich kriege das alles mit und ich will dir beistehen, ich will dir helfen.
So viel mehr und anders, als du es je gedacht hättest.
Kurze Zeit dürft gerne auch zum
Gebet nutzen. Gott das hinlegen und danach schließe ich von hier vorne ab.
Du großer, heiliger Gott, Nichts ist dir verborgen.
Du kennst jeden unserer Gedanken, jeden unserer Sorgen, unserer Schmerzen,
die Dunkelheit, die manchmal in uns ist, an uns dran.
Ich möchte dich bitten, dass jeder, der heute Abend hier ist,
der weiß, ich bin beladen und da ist so viel Schweres, dass er nicht mit diesem
Schweren nach Hause geht, sondern es bei dir abgeben darf.
Herr, kümmer du dich, nimm du meine Last. Sei du mein Schutz,
sei du meine Burg, Sei du der, bei dem ich weiß, ich bin sicher, ich bin geliebt.
Und am Ende wird sich alles klären.
Danke, Herr, dass deine Gnade so viel größer ist als meine Schuld,
als mein Versagen und als alles, was ich mir auch selber eingebrockt habe.
Herr, es fällt uns so schwer, die Kontrolle abzugeben und zu sagen,
nicht ich muss es reißen, sondern du.
Schenk, dass das in meinem und in unserem Herzen bewirkt wird.
Sei du der, der die Kontrolle hat. Sei du der Herr, der der Bestimmen darf über
alles, was in meinem Leben passiert.
Herr, ich möchte dich bitten, dass du uns diese Sicherheit ins Herz schreibst. Du und nichts anderes.
Schenk, dass andere Sicherheiten uns so wertlos werden, wie sie sind.
Geistlich ist da nichts dahinter. Und Herr, bitte, gerade der,
wer es braucht, öffne du uns die Augen dafür, wie großartig dein Schutz ist.
Wie du den ganzen Tag nichts anderes tust, als voller Liebe deine Engel zu schicken,
uns zu schützen, uns Steine aus dem Weg zu räumen, den Weg frei zu machen,
dass es überhaupt möglich ist, zu glauben.
Herr, du Dank für dieses Wunder, dass du, der große, allmächtige Gott,
mich siehst und dir nichts zu klein und nichts zu Großes, was ich in meinen Gedanken bewege.
Danke für diesen Zuspruch, der auch durch diesen Psalm so deutlich wird. Du siehst mich.