F4 Schwaigern

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Mark Bühner - Psalm 50 - Wenn der Richter kommt | Staffel 2 - Teil 3 von 4

Mark Bühner untersucht Psalm 50 und Asafs Schriften, betont die Relevanz für heutiges Leben, warnt vor äußerlicher Frömmigkeit und ruft zur inneren Reflexion und Umkehr auf.

05.03.2025 25 min F4 Schwaigern, Mark Bühner

Zusammenfassung & Show Notes

Psalm 50 - Wenn der Richter kommt | Staffel 2 - Teil 3 von 4

In dieser Fortsetzung der F4-Predigt-Serie geht Mark Bühner in seiner heutigen Auslegung über Psalm 50 der Frage nach, wie wir die Psalmen, insbesondere die tiefgründigen Texte von Asaf, verstehen können. Bühner hebt hervor, dass das Verständnis der Psalmen eine intensive Auseinandersetzung erfordert und dass diese alten Texte, die oft in einer komplexen Sprache verfasst sind, eine bedeutende Relevanz für unser heutiges Leben haben. Die Predigt schließt an die vorherige an, in der Psalm 115 behandelt wurde, der sich mit der Anbetungswürdigkeit Gottes beschäftigt. Bühner thematisiert die besondere Stellung von Psalm 50, der als das Meisterwerk von Asaf gilt, und erklärt, dass dieser Psalm eine kraftvolle Botschaft enthält. Zu Beginn geht es um die eindrucksvolle Einführung, in der Gott mit großer Autorität vor aller Schöpfung spricht. Die Verbindung von verschiedenen Gottesnamen im hebräischen Text verdeutlicht die Allmacht und die persönliche Beziehung, die Gott zu den Menschen pflegt. Bühner zeichnet ein Bild von einem Gott, der sowohl als Schöpfer als auch als derjenige wahrgenommen wird, der in einer Bindung zu seinem Volk steht. Diese Macht und Majestät machen Gott zu einem unvergleichlichem König. Ein zentrales Thema der Predigt ist die Anklage Gottes gegen sein eigenes Volk. Asaf, der als Tempeldiener und Lobpreisleiter den Menschen in Jerusalem dient, bringt Gottes Botschaft, dass er kommen wird, um sein Volk zu richten. Dabei wird jedoch deutlich, dass Gott nicht die Äußerlichkeiten und den Opferkult anspricht, sondern die innere Haltung der Gläubigen. Bühner warnt davor, dass viele Menschen, auch im Christentum, oft äußerlich fromm erscheinen, jedoch die tiefere Ehrfurcht und Beziehung zu Gott vermissen lassen. Die wahre Anbetung, so Bühner, geschieht aus einem dankbaren Herzen und nicht durch ritualisierte Handlungen. Im zweiten Teil der Predigt wird das Urteil Gottes nicht nur über die Frommen ausgesprochen, sondern auch über die Gottlosen, die sich von Gott abgewandt haben. Asaf klagt sie an, dass sie Gottes Gebote ignorieren und sich mit dem Bösen umgeben. Bühner fordert die Zuhörer auf, ihr eigenes Leben zu reflektieren und zu hinterfragen, in welchen Bereichen sie sich bewusst von Gottes Willen abwenden. Doch die Botschaft ist nicht nur eine Warnung, sondern auch ein Aufruf zur Umkehr. Ein aufmerksames Zuhören wird gefordert, weil Gottes Stille nicht seine Zustimmung bedeutet; vielmehr signalisiert sie Geduld und die Möglichkeit der Buße. Bühner verbindet die Botschaft des Psalms mit der Hoffnung auf Erlösung durch Jesus Christus. Der Tod Jesu am Kreuz stellt die Verbindung zwischen dem alten Opferkult und der heutigen christlichen Praxis her. Er betont, dass jeder, der den Weg der Vergebung und der Beziehung zu Gott sucht, sich auf den Pfad des Heils begeben kann. Abschließend fasst Bühner die zentralen Wahrheiten der Predigt zusammen: Wahrhaftige Anbetung muss im Herzen beginnen und nicht lediglich im äußeren Erscheinungsbild stehen. Der Weg zur Rettung ist noch frei, und Gott selbst drängt die Menschen, zu ihm zurückzukehren und sein Angebot der Gnade anzunehmen. Die Predigt endet mit einem Gebet, in dem die Zuhörer dazu aufgerufen werden, ehrlich vor Gott zu treten und ihre Herzen zu öffnen.

Das und mehr erzählt uns Mark Bühner


 
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Intro und Outro: Sarah Reinwald

Produziert: Gideon Schmalzhaf

Transkript

So, Heiko hat es ja schon gesagt, wir sind bei Teil 3 unserer F4-Predigt-Serie Staffel 2 von dem Psalmen. Und man muss schon sagen, Psalmen ist ja was, da musst du ein bisschen tiefer bohren. Wenn du verstehen willst, worum geht es da wirklich, dann musst du zum Teil viel genauer hinschauen als bei anderen Texten. Und das kann schon auch herausfordernd sein. Alte Lieder, alte Gedichte, hebräische Sprache im Hintergrund. Und doch haben sie so viel mit uns heute zu tun. Ein paar von euch waren dabei. Vor knapp zwei Wochen war hier ein Gemeindeseminar zu den Psalmen. Da haben wir auch ganz viel drüber gelernt. Wie liest man Psalmen? Was für Arten von Psalmen gibt es und so? Das ist dann ein gewisser Vorteil. Du achtest einfach auf andere Sachen. Letzte Woche war John dran, hat uns mit Psalm 115 in einen klassischen Dankpsalm mit hineingenommen. Da ging es ganz viel um die Gründe, warum ist Gott anbetungswürdig? Was macht diesen Gott so besonders, so anders? Warum kann es nicht sein, dass wir ihn im Alltag durch andere Götzen, andere Dinge, die seinen Platz einnehmen, ersetzen sollen? Nur er allein ist anbetungswürdig. Super Predigt, kann ich nur jedem empfehlen, der sie noch nicht gehört hat. Hört sie euch noch mal nach. Richtig, richtig gut. Hat mir sehr viel Spaß gemacht. Und heute haben wir eine ganz andere Art von Psalm vor uns, nämlich Psalm 50. Und wer von euch eine Bibel dabei hat, ihr dürft die gerne auch selber aufschlagen. Bei den Psalmen lohnt sich das echt. Nach so verschiedenen Übersetzungen so ein bisschen parallel laufen zu lassen und so. Psalm 50, wenn es klappt. Matthias, du musst schon mich drücken, tut mir leid, glaubt nicht. Dankeschön, Psalm 50. Dieser Psalm beginnt mit der Einleitung jetzt ein Psalm Asafs. Asaf, das war ein Typ, das war einer von den drei Sängern, die unter König David, der hat ja auch selber viele Psalmen geschrieben, dazu auserkoren wurde, hey, du leitest den Lobpreis im Gottesdienst in Jerusalem vor dem Zelt der Bundeslade. So altes Testament, da kann man das nachlesen. Drei Leute, Asaph war einer davon und es waren alles Leviten. Das heißt, die kamen aus dem einen Stamm von Israel, die keiner normalen Arbeit nachgehen, die hatten auch keinen eigenen Landbesitz und so, so wie andere, sondern die hatten genau diese Arbeit, Tempeldienst zu machen, also oder davor in der Stiftshütte, Gott zu ehren, Gott zu dienen, alle Arbeiten zu verrichten, die da irgendwie was mit zu tun haben. Stiftshütte und später dann im Tempel. Asaph war einer von diesen Priestern. Nur, dass er eben on top noch die Aufgabe hatte, Liederdichter und Lobpreisleiter zu sein. Da merkt man, das war was ganz Besonderes. Der hatte diesen Job, Ehre Gott, führe uns als Gemeinde damit hinein, wie wir das machen können. Und dieser Psalm 50 von ihm, das ist der erste bei dem Psalm, wo es heißt, ein Psalm Asafs. Nach der jüdischen Tradition das erste und wichtigste Lied, das dieser Mann geschrieben hat. Und deswegen steht es vollkommen losgelöst zu seinen anderen Psalmen. Du hast dann so ab 73 bis 83, das sind die anderen elf Psalmen, die er oder seine Nachkommen geschrieben haben, entwickelt sich ja auch so ein bisschen. Und Psalm 50, völlig losgelöst davon, das ist die Sonderstellung, was Besonderes, Asafs großes Meisterstück. Und ich hoffe, ihr könnt gleich ein bisschen nachvollziehen, wenn wir diesen Psalm so Stück für Stück durcharbeiten, warum das das Meisterstück ist, wie viel da drin steckt. Ich fange mal an mit den ersten drei Versen. Ein Psalm Asaphs. Gott, der Herr, der Mächtige, redet und ruft der Welt zu, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. Aus Zion, Jerusalem, bricht an der schöne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweigt nicht. Fressendes Feuer geht vor ihm her und um ihn her ein gewaltiger Sturm. Stellt euch mal vor, wir würden ein Lied so anfangen lassen. Also richtig pompös. Man kann sich vorstellen, ein tösendes Orchester im Hintergrund. Die waren ja oft auch mit Musik begleitet. Also stellt euch Posaunen, Streicher, Trommeln, was auch immer vor. So Bäm, Bäm, Bäm, Bäm. Und dann dieser Text. Unser Gott kommt. Das ist die Atmosphäre. Also wirklich sehr mächtig, sehr gewaltig. Und schon ganz am Anfang, noch bevor es um irgendwelche Inhalte geht, stehen hier im hebräischen Original drei verschiedene Gottesnamen, El, Elohim und Jahwe. Luther hat versucht, das in seiner Übersetzung irgendwie deutlich zu machen. Du hast immer so ein Übersetzungsproblem und deswegen klingt es da so umständlich am Anfang. Gott, der Herr, der Mächtige. Für den jüdischen Zuhörer ist sofort klar, was hier passiert. Durch diese Aneinanderreihung von diesen Gottesnamen werden drei Eigenschaften von Gott besonders hervorgehoben. Gott ist allmächtig. Gott ist der Schöpfer, der alles geschaffen hat. Und Gott Jahwe ist ein Gott, dem wir Menschen nicht egal sind und der deshalb einen Bund mit seinem Volk geschlossen hat, mit den Israeliten. Er wendet sich ihnen zu und geht in eine Beziehung zu ihnen. Asaph will also, dass die Hörer gleich von Beginn an checken, Gott ist sowas von krass. Es gibt nur einen wahren Gott und dieser Gott ist größer und mächtiger als alles, was wir uns jemals vorstellen können. Auch die Verse 2 und 3 passen dann genau in dieses Bild mit rein. Wenn Gott kommt, erstrahlt die Welt vor seinem Glanz. So mächtig ist er. Um ihn her toben die Naturgewalten. Fressendes Feuer, gewaltiger Sturm. Da kommt was rüber davon, dass Gott die oberste Autorität über alles ist. Selbst über die gewaltigsten Elemente dieser Welt. Und wenn Gott spricht, dann gehorchen ihm Wind und Wellen. Und weder Erdbeben noch Tsunamis noch was auch immer man sich vorstellen kann, kein Teil seiner Schöpfung kann gegen seine Herrschaft aufbegehren. Das will er uns hier so vor Augen malen. Anders formuliert, Gott ist der eine König dieser Welt. Es gibt keinen, der so ist wie er. Deshalb kann Gott auch dieser Welt zurufen, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang, weil das alles, Ost, West, alles, was du sehen kannst, ihm gehört. Er ist der König, er ist der, der die Autorität hat. Was hat das mit uns heute zu tun? Wir wissen viel und handeln oft ganz anders. Ist uns das so bewusst, dass Gott die Autorität über alles ist? Dass wenn er redet, wir zu gehorchen haben? Denn wenn wir ehrlich sind, verhalten wir uns ja oft nicht so. Viel zu viele Menschen, auch Christen, denken, naja, ich kann schon mal Kompromisse machen. Im Zweifel kann ich mich so verhalten, wie ich es halt für richtig halte. Weil uns das vielleicht gar nicht so sehr intuitiv im Kopf ist. Gott, der eine König, der, der befehlen darf und alles muss gehorchen. Wie oft ignorieren wir in unserem Leben die guten Anordnungen dieses großartigen Königs. Und was machen wir dadurch? Wir lehnen ihn ab. Ihn und seine Autorität über unser Leben. Dieser Psalm ist anders als der von letzter Woche. Nicht dazu da, um zu sagen, oh, anbetungswürdig. Das steckt da ja schon auch drin. Sondern es ist ein Weckruf. Achtung, Freunde, täuscht euch nicht. Unser Gott kommt und er wird nicht schweigen. Und wenn dieser allmächtige Gott ruft, dann hat seine Schöpfung gefälligst zuzuhören. Das ist die Einleitung, das ist diese Stimmung. Und dann erklärt Asaph, warum Gott denn kommt und was er dieser Welt zuruft. Ab Vers 4. Er ruft Himmel und Erde zu, dass er sein Volk richten wolle. Versammelt mir meine Heiligen, die den Bund mit mir geschlossen haben beim Opfer. Und die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkündigen. Denn Gott selbst ist Richter. Wenn wir mal ehrlich, Richter ist bei uns jetzt nicht so positiv im Kopf verankert. Wann hattet ihr das letzte Mal Kontakt mit einem Richter? Wahrscheinlich, wenn es nicht gerade der Nachbar ist, eher negativ. Oh, man muss vor Gericht. Oh, man war zu schnell irgendwie. wie, für unsere europäische Brille ist das eher was Bedrohliches, was Negatives, da habe ich Angst vor. Der jüdische Zuhörer aber denkt, das ist Musik in meinen Ohren. Gott ist der Richter, wie gut ist das, denn er wird die Dinge wieder richtig machen. Er wird für Recht und Ordnung sorgen. Endlich haut Gott mal auf den Putz und sorgt dafür, dass alles wieder gut ist. Endlich wird Gott den ganzen Ungläubigen zeigen, wie ungerecht und falsch sie leben. Das sagt der Jude. Denn als Jude gehörst du ja erstmal zum Volk Gottes, zu den Guten, zu dem auserwählten Volk. Ich bringe doch täglich meine Gebete, meine Opfer zu Gott. Dann kann ich mich jetzt zurücklehnen, kann zuschauen, wie Gott endlich richtet an denen da vorne. Und dann bringt Asaph die große Überraschung, Gott klagt nämlich zuallererst sein eigenes Volk an. Ab Vers 7, genau, Gott selbst ist Richter. Höre, mein Volk, ich habe mit dir zu reden. Israel, ich klage dich an. Ich bin Gott, dein Gott. Und jetzt kommt's. Nicht deiner Opfer wegen klage ich dich an. Sind doch deine Brandopfer immer vor mir. Ich nehme keinen Stier aus deinem Haus, noch Böcke aus deinen Stellen, denn alle Tiere im Wald sind mein und das Vieh auf den Bergen zu Tausenden. Ich kenne alle Vögel der Berge und was sich tummelt im Feld ist mir bekannt. Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht sagen, denn die ganze Erde gehört mir und alles, was auf ihr lebt. Meinst du, ich wollte Fleisch von Stieren essen oder das Blut von Böcken trinken? Opfere Gott Dank und erfülle dem Höchsten deine Versprechen und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen. Spannend, diesen Schlussvers mal in dem Kontext hier zu lesen. Opferkult, das ist so das, worum es hier erstmal geht. Ich klage dich nicht deiner Opfer wegen an, sondern wegen was anderes. Und wenn es dir so geht wie den meisten, dann ist Opferkult im Alten Testament was ganz schwer zu greifendes. Gedanklich ganz weit weg, weil machen wir ja heute nicht mehr. Also ich habe hier im Gottesdienst noch nie einen Stier geschlachtet und Blut trinken. Das ist irgendwie alles seltsam. Das liegt daran, dass als Jesus am Kreuz gestorben ist, er selbst sich als das letzte Opfer hingegeben hat. Und vielen Menschen fällt das ganz arg schwer nachzuvollziehen, dass das Alte Testament und das Neue Testament super in einer Linie roter Faden miteinander verbunden ist, weil das ist heute immer noch genau gleich, dieses alte System vom Opfer. Der Jude sagt, ein Mensch sündigt und damit er nicht selbst die eigentlich gerechte Strafe dafür bekommt, hat Gott ihm angeboten, es gibt ein stellvertretendes Opfer. Ein Tier wird geschlachtet und dann darfst du selber eben nicht die Strafe kriegen. Und dieses System aus dem Alten Testament, Stellvertretung, hat sich bis heute keinen Fatz geändert. Ich rede immer wieder mit Menschen, die sagen, ja, neues Testament ist super. Aber altes Testament checke ich nicht, komme ich nicht mit klar. Warum gibt es da so viel Blut und so? Gibt es im Neuen auch noch. Ist alles gleich, nur dass Jesus das tut. Er ist dieses Opfer. Die Bibel sagt uns, dass wir auch heute noch ein Opfer brauchen, um gerettet zu werden. Und dieses Opfer heißt Jesus. Das ist ganz wichtig, ganz zentral, auch um nachvollziehen zu können, was hat dieser Psalm mit uns heute zu tun? Was ändert sich da vielleicht auch? Asaph beschwert sich hier in Psalm 50 nicht darüber, dass es überhaupt Opfer gibt. Wer kommt denn auf so eine dumme Idee? Sondern er beschwert sich, dass das Volk Israel Gott nur äußerlich ehrt. Die erfüllen alle möglichen Dinge, die tun nach außen Wunder was, bringen Dienste vor ihm so. Aber ihre Herzen sind gar nicht wirklich an Gott interessiert. Gott sagt quasi, ihr bringt die wunderschönsten Opfer, ihr singt die schönsten Lieder im Gottesdienst, ihr betet die schönsten Gebete. Aber glaubt ihr, das ist es, was ich will. Äußerlichkeiten. Ich will doch nicht Stiere oder Böcke essen, trinken. Also ich habe keinen Hunger. Ihr tut diese Sachen, eure Dienste nicht, weil ich sie brauche. Quatsch. Das alles gehört doch sowieso schon mir. Und auf einmal gibt es eine gute Übertragung für uns. Dass Gott nämlich sagt, ich bin null an irgendwelchen unauthentischen Äußerlichkeiten interessiert. Also ob du jetzt schöne Klamotten anhast oder nicht, ob du nach außen hin wie ein frommer Christ wirkst oder nicht, das ist nicht das, was Gott interessiert. Ob du die Lieder kennst und deswegen schön laut mitsingst, kannst du machen. Das ist nicht das, was Gott will. Äußerlichkeiten interessieren ihn nicht, sondern die sind höchstens ein Spiegel von dem, was ihnen drin ist. Er ist am Herz interessiert. In einem Satz hier, Gott braucht kein frommes Getue. Das ist ein Denkfehler, der schleicht sich immer wieder ein, auch heute noch, ganz oft unterbewusst. Dass wir ganz viel Wert auf Äußerlichkeiten legen, auf eine fromme Performance. Wie wirke ich für andere? Wenn ich mich so und so verhalte, denken die dann, ich sei fromm oder was? Dabei ist Gott nicht an Äußerlichkeiten interessiert, immer und immer wieder. Alles Äußerliche, dem keine ehrliche Herzenshaltung zugrunde liegt, ist wertlos. Gott will keine Show. Ganz wichtig. Sondern was wünscht er sich? Er wünscht, dass wir ehrlich und aus einem dankbaren Herzen zu ihm kommen und uns ihm zur Verfügung stellen. Erfülle dem Herrn deine Gelübde, was du ihm versprochen hast. Diene ihm gerne. Sage ihm Dank für das, was geht. Aus Herzen heraus. Das ist echte Anbetung. Ein innerer Gottesdienst in dir, so wie Gott ihn gerne sieht. Nicht äußerlich, sondern von Herzen. Das ist die Anklage, die Gott gegen sein eigenes Volk hier aufzieht. Und das Spannende ist, damit ist Asaph noch nicht zu Ende. Das ist für die erstmal ein harter Schock. Wie kannst du unseren Gottesdienst, unsere Kultur, unsere Form so fertig machen? Aber Gott ist ja nicht nur der Richter für Menschen, die super fromm sind, sondern für alle vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. Und deswegen geht es hier noch weiter. Er fällt nicht nur ein Urteil über sein eigenes Volk, über die Frommen. Sondern auch über die Menschen, die sich ganz bewusst von Gott losgesagt haben und die erst gar nicht versuchen, ihn irgendwie als Autorität in ihrem Leben anzuerkennen. Das ist die zweite Gruppe von Angeklagten, Abvers 16. Aber zum Gottlosen spricht Gott. Was redest du von meinen Geboten und nimmst meinen Bund in deinen Mund? Du lässt dir ja doch nichts von mir sagen und wirfst meine Worte hinter dich. Vielleicht bist du heute Abend hier und weißt innerlich, damit könnte ich gemeint sein. Vielleicht gibt es Bereiche in deinem Leben, in denen du Gottes Anweisungen ganz bewusst missachtest. Also die Gebote hinter dich wirfst. Du weißt es alles, redest vielleicht auch davon, aber tust es nicht. Für mich die ehrliche Reflexion, wo in meinem Leben, wo in deinem Leben machen wir das? Dass wir nicht so handeln, wie Gott es will. Wo ignorieren wir ihn? Wo leben wir mit voller Absicht ein Leben gegen seinen Willen? Und der gute Asaph nennt auch gleich die ein oder andere Möglichkeit, wo das vielleicht der Fall sein könnte. Er sagt, mit Dieben freundest du dich an. Hast Gemeinschaft mit den Ehebrechern. Gemeine Reden verlassen deinen Mund und deine Zunge übt sich in Betrug. Du sitzt da und redest gegen deinen Bruder. Den Sohn deiner Mutter verleumdest du, machst du schlecht. Das sind jetzt natürlich nur Beispiele, Dinge, die ihm vor Augen waren und wo die Leute sofort viel mit anfangen konnten damals. Und ich traue es euch zu, diese Fragen einfach mal auf euch übertragen zu können. Was da eigentlich dahinter steht, ist ja die Frage, wo missachtest du Gottes Gebote? Also nicht nur das, was hier genannt wird, sondern grundsätzlich. Und damit ist jetzt explizit nicht gemeint, jeder von uns macht Fehler. Immer wenn es um Gebote geht, haben wir so eine gewisse Tendenz, dass die, die gar nicht hier gemeint sind, sich doppelt schlecht fühlen und ein schlechtes Gewissen kriegen und irgendwie sich fertig machen. Sondern es geht hier darum, wo machst du das bewusst? Es ist eigentlich klar, das ist falsch. Wir werden es nie schaffen, solange wir leben, ein perfektes Leben zu leben. Und darum geht es auch nicht, auch im Neuen Testament gar nicht. Deswegen brauchen wir ja Jesus, weil wir nicht perfekt leben. Sondern es geht hier um ein ganz bewusstes Missachten. Wo werfen wir Gottes Gebote hinter uns? Ist dir zum Beispiel klar, was die Bibel zum Thema Alkohol sagt? Sex, Geldgier, Vater und Mutter ehren oder lästern, ist ja was, was bei ihm ja auch vorkommt. Du redest schlecht über deinen Bruder. Vielleicht gibt es einen ganz anderen Bereich in deinem Leben, wo du dich aktiv gegen Gott auflehnst. Und falls da was Konkretes sein sollte, dann achte mal drauf, wie Gott in diesem Psalm weiterspricht. Er redet ja eigentlich. Du tust was Falsches und Gott antwortet, das tust du und ich, Gott, schweige. Da meinst du, ich sei so wie du, nämlich schwach, inkonsequent, ändert ja sowieso nichts. Ich kann ja weiterleben wie bisher. Aber ich, Gott, will dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen. Begreift es doch, die ihr Gott vergesst, damit ich nicht vernichte und kein Retter ist da. Denn wer Dank opfert, der ehrt mich. Und da ist der Weg, dass ich ihm zeige, das Heil Gottes. Ich hoffe, ihr spürt, wie es Gott in diesen Versen innerlich zerreißt, wenn er auch nur daran denkt, dass ein Mensch verloren gehen könnte. Begreift es doch Gott ringt darum Gott sagt ihr steuert sehenden Augens auf eure Vernichtung zu und das will ich nicht bitte, bitte lasst euch von mir helfen ich Gott will, dass ihr gerettet werdet ich will euch zeigen, wo das Heil ist lasst euch von mir zeigen, wo es Rettung für euch gibt. Und das Schöne ist, dass wir diesen Psalm heute noch mal aus einer ganz anderen Perspektive lesen können. Gott ist immer noch der Gleiche. Der hat sich nicht geändert. Er will immer noch, dass Menschen gerettet werden und dass sie den Weg zur Rettung finden. Gott ist kein böser Gott, der sagt, ich will hier überall noch mal einen draufhauen oder so, sondern er ist ein Gott, der sich so sehr danach sehnt, dass Menschen nicht vernichtet werden, sondern gerettet werden. Wir wissen, Gott ist immer noch der Richter. Wir wissen, Gott wird immer noch wiederkommen. Ich komme und ich schweige nicht. Es wird ein letztes Gericht geben. Und Gott tut alles, um Menschen immer noch vor dem Untergang zu bewahren. Wir wissen aber auch, dass durch den Tod von Jesus sich in dieser Perspektive, die Asaph noch nicht hatte, ganz viel geändert hat. Dass sie auf einmal eine völlig neue Dimension anbricht. Weil Gott uns auf einmal anbietet, diese Schuld für uns zu bezahlen. Opfer Jesus am Kreuz. Die Schuld, die eigentlich wir zu tragen hätten. Wofür wir im Gericht gerade stehen müssen. Das ist bestimmt nicht das, was Asaph hier ursprünglich vor Augen hatte, aber es ist das, was Gott in seiner Liebe draus gemacht hat. Dass er uns tatsächlich wortwörtlich den Weg zum Heil gezeigt hat. Das ist das, was Jesus immer wieder sagt. Ich bin der Weg dahin. Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben. Immer und immer wieder neu, genau das. Und wer diesen Weg geht, wer die Vergebung von Jesus für sich selbst in Anspruch nimmt, für den ist das Gericht vollzogen. Wie auch immer ich mir das irgendwann mal in der Ewigkeit vorzustellen habe, keine Ahnung, wie der chronologische Ablauf sein wird, aber ich weiß, das ist fällig. Meine Schuld ist bezahlt, weil Jesus sie für mich zahlt. Jeder, der diesen Weg zum Heil geht, der sich von Gott helfen lässt, braucht auch das Gericht, und nochmal dieses Gericht wird kommen, nicht zu fürchten. Ich stelle mir vor, wie Asaph heute als Christ diesen Psalm schreiben würde. Und wie er wieder diese Zweiteilung versucht und sagt, all ihr Frommen, all die, die ihr Gott kennt, hey, ehrlich, von Herzen, keine Show interessiert Gott nicht. Und hey, ihr anderen, die ihr vielleicht auf der Suche seid, aber die ihr Gott nicht kennt, die ihr vielleicht Dinge über ihn wisst, aber das nicht in eurem Herzen drin ist, ihr nie eine Entscheidung getroffen habt, denkt doch daran, Gott will euch helfen. Gott will euch zu sich ziehen. Er will euch die Rettung zeigen. Lasst euch darauf ein. Und ich wette, Asaph würde sagen, das ist der Weg. Kenne Jesus, nimm seine Vergebung an. Dann brauchst du dieses Gericht, das kommen wird, nicht zu fürchten. Ganz anderer Psalm, ne? Ich sag mal Amen. Also bis dahin. Je nachdem, wo du herkommst, je nachdem, was du mitbringst, auch für heute Abend, betrifft dich mehr dieser eine Part oder mehr dieser andere. Aber das hat uns heute immer noch ganz viel zu sagen. Lass dir helfen. Von Gott. Ich bete. Und du großer, heiliger Gott, du bist immer noch der Schöpfer und der Allmächtige und der, der uns nachgeht und der einen Bund mit uns schließt, auch einen neuen Bund im Neuen Testament, der uns anbietet, bei dir gibt es Vergebung, bei dir gibt es Rettung. Herr, bitte eröffne uns die Augen dafür, unser Herz dafür, dass wir verstehen, wie groß das ist. Du, der Allmächtige, der kommt und dem die ganze Welt gehorchen muss, weil du die Autorität bist. Der ruft auch uns zu, hey, lass dich retten, Komm zum Heil. Du kennst unsere Herzen und darum geht es dir. Nicht um irgendwelche Äußerlichkeiten, sondern das, was ehrlich ist. Wir dürfen super ehrlich vor dich kommen. Und so bitte ich dich jetzt her, dass du auch uns, so wie Asaph das in diesem Psalm sagst, den Finger auf die Wunde legst. Wo gilt es, ehrlich zu werden? Zu bereuen, Buße zu tun, würde man sagen. Umzukehren zu dem, wer du bist. Nicht mehr falschen Dingen nachzulaufen. Und wo gilt es, nicht nur schön über dich zu reden, sondern zu begreifen, wer du wirklich bist. Herr, hab du Dank, dass Gericht für einen Christen keine schreckliche Perspektive sein muss, sondern klar ist, du hast uns gerettet. Wer an dich glaubt, kommt nicht in das Gericht, sondern ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. Danke, Herr, dass deine Gnade so viel größer ist als meine Schuld, als mein Versagen und als die Konsequenz, die ich zu tragen hätte, wenn ich nicht dich hätte. Danke Gott für deine große Gnade. Amen.