Jonathan Krauss - SPRICH DEIN LETZTES GEBET - "Warum hast du mich verlassen?" | Folge 3 von 4
Die Episode analysiert Jesu Schrei am Kreuz „Eli, Eli, Lema Sabachtani?“, beleuchtet seinen Schmerz und die Erfüllung biblischer Prophezeiungen und ermutigt, Gott auch in Dunkelheit zu vertrauen.
09.04.2025 23 min F4 Schwaigern, Jonathan Krauss
Zusammenfassung & Show Notes
SPRICH DEIN LETZTES GEBET - "Warum hast du mich verlassen?" | Folge 3 von 4
In dieser Episode setze ich unsere Reihe „Dein letztes Gebet“ fort und beschäftige mich mit den letzten Worten Jesu am Kreuz, wie sie in den Evangelien von Markus und Matthäus niedergeschrieben sind. Die vergangenen Wochen haben bereits Mark und John einige zentrale Worte aus dem Kreuzkontext beleuchtet, wie zum Beispiel das berühmte „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, und die bewegende Zusage an den Verbrecher: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein“. Es geht dabei immer um die zentrale Botschaft der Vergebung und der Gnade, die für uns alle von Bedeutung ist. In dieser Predigt konzentriere ich mich auf den tieftraurigen Schrei Jesu: „Eli, Eli, Lema Sabachtani?“ – „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. Diese Worte wurden in dem Moment ausgesprochen, in dem Jesus physische Schmerzen und emotionale Qualen erleidet. Ich hinterfrage, welches Ausmaß an Leid und Verlassenheit er in diesem entscheidenden Moment fühlte, und versuche, den emotionalen und geistlichen Kontext zu verstehen. Es ist schwer nachzuvollziehen, wie Gott, sein Vater, ihn in diesem Moment der tiefsten Verzweiflung alleine ließ. Ich vergleiche die Reaktionen der Leute, die am Kreuz herumschauten, mit den Worten des Psalms 22. Es wird deutlich, dass Jesus in den letzten Stunden seines Lebens an den Psalm denkt, der seine Situation beschreibt. Er verknüpft damit sowohl das Gefühl der Verlassenheit als auch den Glauben an Gottes letztendliche Teilnahme und Gnade. Dabei zeige ich auf, dass Jesus nicht einfach nur einen gefühlten Moment des Ausgeliefertseins erlebt, sondern dass sein Schrei eine tiefere Bedeutung hat – er verweist auf die Prophezeiungen, die in ihm erfüllt werden. Wir untersuchen den dramatischen Moment weiter: Jesus wird ausgelacht und verspottet, während er körperlich und seelisch leidet. Ich lade dazu ein, sich in die Szenen hineinzuversetzen und die Scham, die Schande und den Schmerz nachzuvollziehen, die Jesus durchlebt. Und dennoch ist da der Moment des Gebets, in dem Jesus final seine Hingabe an den Willen des Vaters bekräftigt – eine Hingabe, die für uns alle den Pfad zur Erlösung ebnet. Ich betone, dass Gott seinen Sohn nicht von den Schmerzen und Leiden am Kreuz befreit, aber ihn durch diese Zeit der Dunkelheit hindurch begleitet. Diese realistische Betrachtung meiner eigenen Hilflosigkeit und der des Publikums lässt erkennen, dass wir wie Jesus durch unsere eigenen Krisen hindurch gehen müssen, mit der Hoffnung und Gewissheit, dass Gott alles zu einem guten Ende führen wird. Mit dem Aufruf am Ende lade ich dazu ein, über den Schrei Jesu nachzudenken, nicht als einen verzweifelten Ausdruck des Schmerzes, sondern als einen Aufruf, Gott zu vertrauen und die Ehre ihm zu geben, selbst in den schwierigsten Zeiten.
Das und mehr erzählt uns Jonathan Krauss
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Intro und Outro: Sarah Reinwald
Produziert: Gideon Schmalzhaf
Transkript
Seit zwei Wochen sind wir in unserer Reihe vor Ostern, sprich dein letztes Gebet.
Ich darf hier heute nun die dritte Predigt haben, halten.
Uns geht um Worte Jesu am Kreuz, die er nach den Evangelien Markus und Matthäus gesagt hat.
In den letzten
Beiden Wochen haben Mark und John bereits über einige der letzten Worte gesprochen,
die Jesus am Kreuz gesagt hat.
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht,
Was sie tun. Eine Aufklärung darüber, dass wir Sünder sind und auch die Menschen damals waren.
Darüber, dass wir nichts dagegen tun können und wir auf Vergebung,
auf Gnade angewiesen sind.
Und John hat uns letzte Woche darüber berichtet, wie einer der Verbrecher,
die neben Jesus gekreuzigt wurden, ihn gebeten hat, Jesus, denk an mich,
wenn du in dein Reich kommst.
Und Jesus hat ihm geantwortet und ihn aufgenommen mit, ich sage dir,
heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Eine Zusage für eine Ewigkeit, die wir als Schwaben nur schwer verstehen können.
Nichts hat er gleich statt.
Nichts, nur Jesus als König anerkannt. Erkannt und anerkannt.
Und schwupps, er darf ins Paradies.
Keine Leistung, sogar das Gegenteil.
Ein erwiesener, unverurteilter Verbrecher der schlimmsten Sorte.
Und Jesus nimmt ihn an, spendet ihm Trost und gibt ihm Gewissheit.
Und heute, heute geht es um Worte Jesu, die er ganz, ganz kurz vor seinem Tod
nachmittags um drei sagt.
Unter Schmerzen, mit verquollenem Gesicht, trockener Zunge und schwer mit Wasser gefüllter Lunge.
Eli Eli Lema Sabachtani.
Das bedeutet, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
John und Mark können das super bei ihren Predigten, den Bibeltext übertragen
und in unser Leben bringen.
Sie haben einen Zugang, der mir ganz ehrlich ganz oft fehlt.
Da kommen coole Beispiele bei raus, wie ein Vogelschiss auf ein Zitroneneis.
Ja, ich sehe, ihr wisst Bescheid. Zur Erklärung, warum Sünde den ganzen Menschen
verhunzt und nicht einfach abwischbar ist.
Mein Zugang ganz persönlich zur Bibel ist oft analytisch.
Und ich finde es spannend, wie Gott seine Fäden durch die ganze Bibel webt.
Und ich finde es ehrlich aufregend, diesen Fäden zu folgen.
Ich verstehe, wenn das nicht jedermann Sache ist, aber vielleicht hole ich heute
den ein oder anderen mit dieser Art ab.
Lasst uns reinschauen.
Ich lese nach der neuen Genfer Übersetzung, die mag ich am liebsten. Matthäus 27, Abvers 33.
So kamen sie an eine Stelle, die Golgatha genannt wird. Golgatha bedeutet Schädelstätte.
Dort gab man Jesus Wein mit einem Zusatz, der bitter wie Galle war.
Aber als er gekostet hatte, wollte er nicht davon trinken.
Nachdem die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, warfen sie das Los um seine Kleider
und verteilten sie unter sich.
Dann setzten sie sich beim Kreuz nieder und hielten Wache.
Über dem Kopf Jesu hatten sie eine Aufschrift angebracht, die den Grund für
seine Verurteilung angab.
Inri, dies ist Jesus, der König der Juden. Wir haben es da.
Zusammen mit ihm wurden zwei Verbrecher gekreuzigt. Einer rechts und einer links von ihm.
Die Leute, die vorübergingen, schüttelten den Kopf und riefen höhnisch,
Du wolltest doch den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen.
Wenn du Gottes Sohn bist, dann hilf dir selbst und steig herab vom Kreuz.
Ebenso machten sich die führenden Priester und die Schriftgelehrten und Ältesten über ihn lustig.
Andern hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen, spotteten sie.
Er ist ja der König von Israel. Soll er doch jetzt vom Kreuz herabsteigen,
dann werden wir an ihn glauben.
Er hat auf Gott vertraut, der soll ihn jetzt befreien, wenn er Freude an ihm
hat. Er hat ja gesagt, ich bin Gottes Sohn.
Und genauso beschimpften ihn die Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren.
Um zwölf Uhr mittags brach über das ganze Land eine Finsternis herein,
die bis drei Uhr nachmittags andauerte.
Gegen drei Uhr
Schrie Jesus laut, Eli Eli, Lema Sabachtani.
Das bedeutet, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Einige der Umstehenden sagten, als sie es hörten.
Er ruft Elia.
Sofort lief einer los und holte einen Schwamm, tauchte ihn in Weinessig,
steckte ihn auf einen Stab und hielt ihn Jesus zum Trinken hin.
Wartet, riefen die anderen,
Wir wollen sehen, ob Elia kommt
und ihn rettet. Jesus aber schrie noch einmal laut auf, dann starb er.
Aber Jesus, sein Obergewand, war durchgehend gewebt.
Heute was Besonderes, heute nichts Besonderes, damals was Besonderes.
So etwas zerschneidet man nicht.
Um daraus irgendwie Stoffstücke für Ersatzflicken zu machen.
Und da Jesus vermutlich kein Geld dabei hatte, zumindest habe ich nie irgendwas
dergleichen gefunden oder gelesen, konnte man es auch nicht ausgleichen.
So ein Obergewand zerschneidet man nicht, man teilt es auf, man würfelt darum, man verlost es.
Diese Textstelle mit dem Verlosen kommt überall vor in allen vier Evangelien.
Viele, echt viele der Fakten, die man auch von Weitem sehen kann,
sind alle gleich in allen vier Evangelien.
Das Schild mit Inri,
Der Ort Golgatha. Zwei Verbrecher werden neben Jesus gekreuzigt.
Römische Soldaten halten Wache.
Ein anderer, Simon von Ziröne, muss das Kreuz tragen.
Es geschah alles an einem Freitag und Jesus wurde verspottet.
Alles in allen Evangelien gleich.
Aber nicht jeder konnte so nah dran stehen, dass er alles verstand.
Jesus wurde geschlagen. Seine Lippen sind rissig und sein Gaumen trocken.
Bei Matthäus steht sogar dran, dass sie ihn falsch verstehen.
Wir haben es gerade gelesen.
Obwohl er laut schreit, Eli, Eli, Lema, Sabachthani. Einige der Umstehenden denken, er ruft Elia.
So schlecht haben sie ihn verstanden.
Ich kann mir das Ausmaß von Jesu Leid nicht ausmalen.
Ich weiß nicht, ob ihr es könnt, aber wenn ich mir vorstelle,
ich würde hier vor euch an dem Kreuz hängen, nackt, mit angeknacksten Rippen,
blutend, angespuckt und ihr alle lacht mich permanent aus.
Bei der Vorstellung kommt es mir hoch.
Stellt euch mal vor, ihr hättet irgendwas in eurem Leben falsch gemacht,
nach dem Maßstab eurer Eltern.
Und die Strafe dafür ist, da dran zu hängen. Vor allen. Nicht nur geschlagen zu werden.
Ausgelacht und angespuckt zu werden,
Sogar nackt würdet ihr hier hängen. Wir stellen auf Bildern immer dar,
dass Jesus noch so Leinenstoffstreifen um.
Die Hüften hat,
Weil beim Würfeln vom Obergewand gesprochen wird. Ich weiß aber nicht, ob das stimmt.
Und wenn ich mir das vorstelle, diesen Schmerz, diese Demütigung,
diese Scham, dann habe ich sofort im Ohr, wie Jesus am Abend davor im Garten Gezehmerne betet.
Mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen.
Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.
Sondern wie du willst. Das da am Kreuz ist Gottes Wille für seinen Sohn.
Menschlich verstehe ich das nicht, wie man so etwas mit für seinen Sohn will oder zulassen kann.
Ich habe zwei Söhne und ich könnte es nicht ertragen. Auch nur einen von ihm
einen Bruchteil davon anzutun oder antun zu lassen.
Aber Gott macht das. Warum?
Jesus selbst gibt uns die Antwort in Matthäus 20, Vers 28, ein paar Kapitel vorher.
Denn der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen,
sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben.
Jesus macht das für viele, für viele hier, für dich Heiko, für dich Marc,
für dich Daniel, für dich Ramona.
Jesus vertraut Gott, dass das der einzige Weg ist.
Er fleht ihn an, es nicht machen zu müssen, aber stellt sich trotzdem zur Verfügung.
Er stirbt für uns in diesem Moment am Kreuz, nachdem er seit Stunden gelitten
hat und er voller Schmach und Scham da hängt.
Da landet auf einmal die gesamte Schuld der Welt auf seinen Schultern.
Alle, die war, alle, die ist und alle, die noch kommt.
Und er sackt zusammen.
Gott, sein Vater, verlässt ihn.
Wenn alle eure Frauen,
Liebe Männer, jetzt aufstehen würden.
Euch ohrfeigen würden und gehen würden,
Schlagartig allein. So verlässt ihn Gott.
Und Jesus schreit, mein Gott,
Mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Ihr merkt, auf gelebter Ebene ist dieser Moment etwas ganz Besonderes.
Jesus ist am Tiefpunkt seines Lebens angekommen. und um ihn herum wird weiter gelacht und gelästert.
Einer der Umstehenden, der Jesus nicht richtig verstanden hat,
weil mein Gott heißt im aramäischen Eli, der hat verstanden Elia und denkt,
Jesus schreit nach einem der heiligen Propheten, dass der ihm hilft.
Der Mann rennt los,
Holt einen Stab, macht einen Schwamm vorne ran, taucht ihn in Weinessig und
bietet ihn Jesus zum Trinken an.
Dann schreit Jesus nochmal. Im Johannes-Evangelium steht, Jesus sagt,
es ist vollbracht und stirbt.
Als einer, der gute, verzweigte Geschichten liebt, gibt es hier nicht mehr viel
auf den ersten Blick für mich zu entdecken.
Es scheint keine versteckte Botschaft zu geben, keine Geheimabsprachen, kein doppelter Boden.
Die Geschichte um den Messias scheint vorbei.
Die Pharisäer jubeln, die Schaulustigen gehen nach Hause, Die Jünger verzweifeln.
Nur wenige haben noch Hoffnung.
Aber ich möchte ein bisschen rauszoomen, etwas Abstand nehmen.
Gibt es wirklich nichts mehr zu entdecken?
An was denkt ihr, wenn ich die Worte Vater unser im Himmel sage?
Wer von euch weiß,
Wie es weitergeht.
Und wenn ich zu euch sage,
Der Herr ist mein Hirte. Was kommt danach? Ihr wisst es.
Ihr denkt an den ganzen Psalm. Das ganze Vaterunser. Ich muss es nicht ganz
aussprechen, um was es geht. Ihr wisst es bereits.
Und wenn wir jetzt nochmal wieder reinzoomen, wenn Jesus ruft,
mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Können wir entdecken, das ist der Anfang von Psalm 22.
Und auf der sachlichen Ebene werde ich jetzt ganz aufgeregt.
Was will Jesus uns und seinen Zuhörern auf Golgatha sagen?
Ist es ein versehentlicher Zufall und Jesus möchte eigentlich nur ausdrücken,
dass er sich verlassen fühlt?
Ich denke, es ist kein Zufall. Denn jedes Mal, wenn Jesus im Neuen Testament
betet, spricht er Gott eigentlich mit Vater an.
Außer hier.
An dieser einen Stelle macht er es nicht. Deshalb bin ich mir sicher,
Jesus fühlt sich verlassen und er will uns auf Psalm 22 hinweisen,
weil das für seine jetzige Situation ungemein wichtig ist.
Und deshalb schauen wir uns den einmal an.
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie,
aber keine Rettung ist in Sicht. Ich rufe, aber jede Hilfe ist weit entfernt.
Genau den Satz, mit dem Jesus anfängt. Mein Gott, ich rufe am Tag,
doch du antwortest nicht. ich rufe in der Nacht und komme nicht zur Ruhe.
Jesus hängt da mitten am Tag. Und seit zwölf Uhr ist Finsternis.
Irgendwie beides gleichzeitig.
Du bist doch heilig. Du wohnst dort, wo dein Volk Israel dir Loblieder singt.
Wo ist das? Das ist in Jerusalem, oder?
Beim Tempel. Direkt neben Golgatha.
Unsere Väter setzen ihr Vertrauen auf dich. Sie vertrauten dir und du hast sie gerettet.
Zu dir schrien sie um Hilfe und wurden befreit. Sie vertrauten auf dich und
wurden nicht enttäuscht.
Ich aber bin kein Mensch mehr, nur noch ein Wurm.
Zum Spott der Leute bin ich geworden, das ganze Volk verabscheut mich.
Alle, die mich sehen, verhöhnen mich. Sie verziehen den Mund und schütteln den Kopf.
Habt ihr es noch im Ohr von eben? Vers 39? Was wir gelesen haben?
Die Leute, die vorübergingen, schütteln den Kopf und riefen höhnisch. Das Gleiche.
Übergib deine Sache doch dem Herrn, rufen sie. Ja, soll Gott ihn doch retten.
Er soll ihm helfen. Anscheinend hat er ja gefallen an ihm.
Schon wieder. In Vers 43.
Direkt auf Golgatha. Er hat auf Gott vertraut. Der soll ihn jetzt befreien,
wenn er Freude an ihm hat. Rufen sie.
Doch du, Herr, du hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen.
Du liest mich an ihrer Brust Vertrauen fassen.
Seit mein Leben begann, bin ich ganz auf dich angewiesen. Von Mutterleib an
bist du bereits mein Gott.
Finden wir das in der Bibel? Als Maria zu Elisabeth geht und bei Elisabeth das
Kind im Bauch hüpft und sie weiß, ah, das Baby bei Maria, das ist was Besonderes.
Auch diese Verse von Anfang an haben sich erfüllt.
Bleib mir doch jetzt nicht fern. Die Not ist so bedrohlich nah,
und da ist niemand, der mir hilft.
Gewalttäter haben mich umringt wie eine Herde Stiere, wie mächtige Büffel aus
Basche an. Haben sie mich umstellt.
Wie viele Römer sitzen gerade ums Kreuz? Wie viele Pharisäer?
Sie reißen ihr Maul gegen mich auf wie hungrige und brüllende Löwen.
Sogar die Männer, die um Jesus gekreuzigt wurden, beschimpfen ihn.
Ich fühle mich, als wäre ich hingeschüttet wie Wasser.
Alle meine Glieder sind wie ausgerenkt, mein Herz ist wie flüssiges Wachs,
das tief in meinem Innern zerschmilzt.
Ich bin ohne Kraft, ausgetrocknet wie eine Tonscherbe. Die Zunge klebt mir am Gaumen.
Du hast mich in den Staub gelegt dahin, wo die Toten liegen.
Einer rannte los und holte einen Schwamm, weil sie Jesus nicht verstanden.
Sein Mund war trocken, sein Gaumen.
Den Menschen haben mich eingekreist wie Hunde, meine Horde von Gewalttätern umringt mich.
Wie sich ein Löwe in seine Beute verbeißt, so halten sie mich fest und geben
meine Hände und Füße nicht mehr frei.
Ich könnte meine Knochen einzeln zählen, meine Feinde starren mich nur erbarmungslos an.
Sie verteilen meine Kleider unter sich und werfen das los, wer mein Obergewand bekommen soll.
Eins zu eins das Gleiche. Da ist doch irgendwas dran. Du aber, Herr,
Bleib nicht fern von mir. Du bist doch meine Kraft. Schnell komm mir zu Hilfe.
Das sehen wir erstmal kurz nicht. Und ein, zwei, drei Minuten später stirbt
Jesus. Sein Leiden hat ein Ende.
Und jetzt kommen einige Verse, die sie vielleicht noch nicht erfüllt haben.
Entreiße meine Seele dem tödlichen Schwert. rette mein Leben vor den Krallen dieser Hunde.
Befreie mich aus dem Rachen des Löwen, rette mich vor den Hörnern der Büffel.
Ja, du hast mich erhört.«,
Ich will meinen Brüdern verkünden, wie groß du bist. Mitten in der Gemeinde
will ich dir Loblieder singen.
Alle, die ihr vor dem Herrn Ehrfurcht habt, preist ihn.
All ihr Nachkommen Jakobs, gebt ihm die Ehre. Begegnet ihm mit Demut und Verehrung
all ihr Nachkommen Israels.
Denn der Herr hat sich von der Not des Hilflosen nicht abgewandt und seine Leiden nicht verachtet.
Ja, der Herr hat sein Angesicht nicht.
Vor ihm verhüllt,
Sondern auf ihn gehört, als er um Hilfe rief.
Du, Herr, gibst mir Grund dafür, dich zu loben.
Inmitten der großen
Gemeinde. Mein Gelübde will ich erfüllen vor den Augen derer,
die dem Herrn in Ehrfurcht dienen.
Das Gelübde haben wir wieder, am Abend davor im Garten Gethsemane.
Mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen.
Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.
Die Armen sollen wieder essen und satt werden.
Die den Herrn suchen, sollen ihn preisen. Euer Herz lebe auf, es lebe ewig.
An allen Enden der Erde wird man zur Einsicht kommen und die Menschen werden zum Herrn umkehren.
Alle Völker werden sich vor dir, Herr, niederwerfen und dich anbeten.
Genau das haben wir. Ein Kapitel später, nach seiner Kreuzigung bei Matthäus,
Matthäus 28, 18 bis 10, die meisten werden es kennen, Jesus trat auf sie zu
und sagte, mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben.
Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern.
Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.
Und seid gewiss, ich bin jeden Tag bei euch. Bis zum Ende der Welt.
Denn dem Herrn gehört das Königtum, er herrscht über alle Völker.
Die Großen der Erde werden ein Festmahl halten und sich anbetend vor dem Herrn niederwerfen.
Auch alle, die in den Staub des Todes sinken, werden vor ihm niederfallen.
Alle, die keine Kraft mehr zum Leben haben.
Die kommenden Generationen werden ihm dienen. Denen, die noch geboren werden,
wird man vom Herrn erzählen.
Verkünden wird man zukünftigen Völkern seine Rettungstaten. Man wird sagen,
der Herr hat alles vollbracht.
Das sind die letzten Worte, die Jesus da sagen will, mit einer Zunge,
die ihm an dem Gaumen klebt.
Dieser Psalm ist eine Prophezeiung, die sich in Jesus erfüllt.
Ihr habt es gesehen, der offensichtlichste Punkt ist das Würfeln um seine Kleider,
aber auch, dass sie ihn bespucken und beschimpfen, dass sein Gaumen trocken
ist und sie ihm Essig geben und dass sie ihm höhnisch zurufen,
dass Gott ihn doch retten soll.
Beinahe wörtlich rufen sie, was in Psalm 22 vorausgesagt wird.
Aber nicht alles in diesem Psalm trifft exakt in dem Moment auf Golgatha ein.
Zumindest nicht für uns sichtbar.
Es gibt Prophezeiungen über Golgatha hinaus, bis dahin, dass sich einmal alle
vor dem Herrn niederwerfen werden.
Meine Überzeugung ist, dass wenn sich die ersten zwei Drittel des Psalms bereits
erfüllt haben, sich auch das letzte Drittel noch erfüllt.
Oder vielleicht sich Teile davon schon erfüllt haben und ich als einfacher Mensch
bisher nicht bemerkt habe.
Auch beeindruckend, denn diesem Psalm ist Vers 26.
Mein Gelübde will ich erfüllen vor den Augen derer, die dem Herrn in Ehrfurcht dienen.
Das seid ihr. Das hat Jesus am Kreuz getan.
Im Garten Gethsemane, am Abend davor, sagt er noch, Mein Vater,
wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelcher mir vorübergehen.
Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.
Jesus wusste, was kommt und hat sich trotzdem an sein Gelübde gehalten. An seine Zusage.
Nicht wie ich will, sondern wie du willst, Herr.
Eine letzte Beobachtung, die ich noch mit euch teilen möchte,
ist, dass Gott seinen Sohn nicht vom Kreuz nimmt.
Erspart ihm nicht das Leid und nicht die Schmerzen.
Aber er hilft ihm durch. Er gibt ihm Hoffnung und Zuversicht.
Und wie er bereits so viele seiner Prophezeiungen erfüllt hat,
wird er auch die am Ende von Psalm 22 garantiert einhalten.
Alle werden sich vor seinem Thron niederwerfen und werden sagen,
der Herr hat alles vollbracht.
Wenn wir in unserem Leben Ängste und Schmerzen haben und leiden und Gott diese
nicht einfach wegnimmt, wie wir es sicherlich gerne hätten,
dürfen wir uns doch wie Jesus in diesem Psalm 22 klammern und.
Die Gewissheit haben, dass Gott alles zum Guten wenden wird.
Und so ist der Ruf von Jesus am Kreuz, mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?
Nicht nur ein Schrei des Jammers, sondern ein Schrei der Hoffnung und des Mutes.
Ein Schrei, der uns dazu auffordert, zu vertrauen und Gott die Ehre zu geben.
Amen. Ich bete noch.
Danke Gott, dass du kein Rückzieher gemacht hast, als dein Sohn dahin.
Danke, dass du es ausgehalten hast für uns, die wir es nicht verdient haben.
Danke dir, Jesus, dass du kein Machtwort gesprochen hast, sondern dein Gelübde eingehalten hast.
Dass wir eine Chance haben.
Bitte hilf uns, das zu verstehen und das in unser Herz zu rücken,
wo wir so gern die Leistung haben.
Bitte segne uns. Amen.
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Jonathan Krauss
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Jonathan Krauss
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Jonathan Krauss
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