F4 Schwaigern

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F4:Nachgefragt - Bedingungslos geliebt mit Mark Bühner

Ein Podcast aus dem F4

29.01.2025 10 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Episode von F4 Nachgefragt spreche ich mit Marc Bühner, der die letzte Predigtreihe zum Thema "Bedingungslos geliebt" gehalten hat. Wir fangen an, die zentrale Botschaft seiner Predigten zu erkunden, insbesondere im Kontext der Geschichte des verlorenen Sohnes. Marc legt dar, dass die Gemeinde ein Ort sein sollte, wo "verlorene Söhne und Töchter" willkommen geheißen werden, und wir diskutieren die Herausforderungen, die damit einhergehen, insbesondere im Hinblick auf Menschen, die nicht der typischen Gemeinde entsprechen. Es ist eine Einladung, die innere Haltung zu hinterfragen: Sind wir bereit, Menschen zu akzeptieren, die anders sind als wir? Marc zieht eine Verbindung zur Relevanz der Botschaft Jesu, die sich darin äußert, dass er die Gottlosen anzieht, während gesellschaftlich konforme Menschen oft zurückhaltend sind. Wir reflektieren darüber, ob unsere Gemeinden wirklich die Botschaft der bedingungslosen Liebe predigen und wie unser Verhalten gegenüber anderen diese Botschaft unterstreicht oder in Frage stellt. Marc betont, dass es darum geht, den Einzelnen mit der Liebe Gottes zu begegnen, unabhängig von seiner Lebenssituation oder seinem Verhalten. Ein weiterer zentraler Aspekt, den wir ansprechen, ist das Thema Gnade. Marc erläutert, wie wichtig es ist, nicht nur an andere, sondern auch an sich selbst Gnade zu üben. Er spricht darüber, wie oft wir Gnade als ein rein theoretisches Konzept wahrnehmen und erklärt, dass die echte Auseinandersetzung mit Gnade ein fortwährender Prozess ist. Wir diskutieren konkret, wie wir dies in unserem Alltag umsetzen können, um eine Kultur der Annahme und des Verstehens zu fördern. Besonders aufschlussreich ist auch die Einsicht, dass Sünde nicht nur durch äußeres Verhalten definiert wird. Marc hebt hervor, dass der innere Aufstand gegen Gott und seine Autorität oft die wahre Quelle der Trennung ist. Hierbei untersuchen wir, wie unsere Vorstellungen von Sünde oft eine oberflächliche Sichtweise widerspiegeln, während die Beziehung zu Gott und der Zustand unseres Herzens entscheidend sind. Marc ruft dazu auf, die eigene Beziehung zu Gott ernsthaft zu reflektieren, unabhängig von äußeren gesellschaftlichen Standards. Am Ende der Episode bleibt kein Zweifel daran, dass die zentrale Botschaft von bedingungsloser Liebe und Akzeptanz für verlorene Seelen nicht nur herausfordernd ist, sondern auch eine tiefere, spirituelle Reflexion über unsere eigene Haltung und Beziehung zu Gott erfordert. Es ist eine Einladung zur Transformation, sowohl individuell als auch gemeinschaftlich.

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Intro und Outro: Gideon Schmalzhaf, F4 Schwaigern

Produziert: Gideon Schmalzhaf

 

Transkript

Gideon Schmalzhaf
00:00:06
Dann herzlich willkommen zu der ersten Folge von F4 Nachgefragt. Ich bin der Gideon Schmalzab und heute ist unser Gast Marc Bühner. Und der hat ja die letzte Predigtreihe zum Thema bedingungslos geliebt gehalten. Und wir dachten, wir fangen mal an mit einer einfachen Frage. Marc, es ging um den verlorenen Sohn. Und da hast du auch die Frage gestellt, oder vielleicht kam das raus, das kam ja zumindest bei mir so an. Wir sollen in unserer Gemeinde auch verlorene Söhne und Töchter aufnehmen. Aber wie mache ich das? Die Leute passen ja irgendwie nicht so richtig bei uns rein.
Mark Bühner
00:00:43
Oh, spannende Frage, ja. Ich sage mal so, ich habe, glaube ich, bei der ersten Predigt, hatte ich das gesagt gehabt, als wir über den Kontext geredet haben, dass die Predigten von Jesus sich ja dadurch auszeichnen, dass er die Gottlosen anzieht. Also diese ganzen Bibel, glaube ich, frommen Pharisäer und Schriftgelehrten und so, fühlen sich eher von ihm vor den Kopf gestoßen, weil er sich mit solchen Leuten abgibt. Und dann habe ich versucht, das so ein bisschen durchklingen zu lassen, auch in der Predigt. Wenn das die Botschaft von Jesus ist, ihr Sünder seid mir willkommen, ich möchte genau euch, genau für euch bin ich gekommen, dann hat das ja auch was mit uns heute zu tun. Was predigen wir denn heute? Und wenn wir ehrlich sind, dann bestehen unsere Gemeinden ja oft nicht so aus den Zöllnern und Prostituierten und so, sondern aus gesellschaftskonformen, konservativen, anständig gekleideten Typen. Und ich predige da vorne und merke, ich selber gehöre der auch irgendwo dazu. Im Schnitt sind es die Gutmenschen, die Anständigen oder so. Und ist ja auch okay, für die ist Jesus ja auch gekommen. Aber mir gibt es zu denken, warum kommen so viele Ausgestoßene zu Jesus, während sie, bis zu einem gewissen Grad auf jeden Fall, in unserer Gemeinde eher so einen Bogen um uns machen. Verkündigen wir dieselbe Botschaft, nicht nur von dem, was von der Kanzel passiert, sondern auch wir als Christen, wie wir miteinander umgehen, wie wir Leute annehmen oder ausschließen.
Gideon Schmalzhaf
00:02:06
Also du meinst, dass Menschen, die reinkommen in die Gemeinde, die den verlorenen Sohn oder Tochter darstellen, die so anders sind wie wir, dass wir die einfach aufnehmen sollen, so wie Gott oder in der Geschichte auch der Vater das getan hat und dann quasi in die Arme nehmen oder, keine Ahnung, vielleicht was anderes Nettes tun, quasi neu mit den Anfang?
Mark Bühner
00:02:26
Also.
Speaker2
00:02:26
Das fängt ja
Mark Bühner
00:02:27
Zuerst mit der inneren Haltung an. Wie reagiere ich, wenn da jemand reinkommt, der stinkt oder der eine Fahne hat und nach Alkohol riecht oder der sonstige Wesenszüge an sich offenbart, wo ich merke, das passt aber nicht in unser Schema, ist nicht so konform zu dem, wie wir sonst sind. Ist meine innere Reaktion, was will denn der? Oder ist meine innere Reaktion, Gott liebt den Sünder, Gott liebt den, der so ganz anders ist. Jesus würde dem begegnen, würde den willkommen heißen und würde dem mit allem, was man eben möglich machen kann, versuchen klarzumachen, ich will dein Freund sein, ich bin für dich, meine Liebe gilt dir. Das ist nicht das Gleiche wie.
Speaker2
00:03:05
Oder das bedeutet nicht,
Mark Bühner
00:03:06
Deswegen ist alles richtig.
Speaker2
00:03:07
Was jemand tut.
Mark Bühner
00:03:08
Aber sich klarzumachen, dass Jesus den Sünder liebt, Sünde hasst, keine Frage, aber oft beschäftigen wir uns mehr mit der Sünde wie mit dem Sünder. Er hat das mal im Teamkreis vor Ewigkeiten, auch wenn jetzt jemand kommt, der offensichtlich ganz schwierig lebt oder so, ist dann nicht meine Aufgabe, dem zu sagen, so und so soll es nicht laufen. Würde ich schon auch sagen, wir sollen ja ehrlich sein, aber zuerst, zuallererst ist immer meine Aufgabe, dem die Liebe Gottes daran zu zeigen, Da ich sage, du bist mir willkommen und du musst gar nichts dafür bieten. Und da finde ich schon, können wir einiges tun in der Gemeinde, ich auch selber, um da unsere Haltung zu ändern und eben kein Pharisäer zu sein.
Gideon Schmalzhaf
00:03:43
Es hört sich auf jeden Fall anspruchsvoll an. Das passt vielleicht auch dann zur zweiten Frage, die ich gerne stellen würde. Und zwar, du hast vor allem in der zweiten Folge dann, in der zweiten Predigt dann das Wort Gnade fallen lassen. und hast gesagt hier, dass der Vater, der auch Gott, wo du vor Deutsch hattest, es Gott ist, so gnädig ist. Und das klingt so, was kann Gott, aber wir Menschen zweifeln vielleicht daran. Hast du da einen Ratschlag, ein Ding, was man vielleicht umsetzen kann, wo wir uns dran üben können?
Mark Bühner
00:04:13
Dran üben? Also ich merke zumindest bei mir, dass Gnade ein ganz großes Wort ist, dass mir immer wieder neu aufgehen muss und auch viel tiefer aufgeht, wie es jeweils davor ist. Weil die Gnade Gottes noch viel größer ist als ich jetzt glaube, dass sie ist also ich weiß, Gott ist gnädig und mir ist ganz wohl vom Kopfwissen her irgendwie auch klar, aber dass das so zentral ist und eben auch jetzt gilt, oh ich denke ich habe die Gnade verstanden, lebe trotzdem falsch, auch dafür gilt meine Gnade verstehst du? Also egal wie weit ich schon bin es geht immer, immer nochmal einen Schritt weiter diese bedingungslose Annahme bedingungslos geliebt, deswegen ja auch der Titel, ne, das immer wieder neu an sich ranzulassen, weil wir einfach so klassische Kopfmenschen sind, die irgendwann denken, hab ich verstanden, ich brauch ein neues Thema. Und ich glaub, genau das Gegenteil ist der Fall, immer wieder neu checken, es gibt nichts Größeres, das ist es, worum's wirklich geht, alles andere ist zweitrangig und all meine Fehler oder meine Nichtfehler, auch was ich hinkriege, ist nicht das, worum's eigentlich geht oder was mich ausmacht, was meinen Wert definiert und so weiter, weil ich ja nie was leisten musste, um Gottes Kind zu werden.
Gideon Schmalzhaf
00:05:22
Ja, es hört sich
Mark Bühner
00:05:23
Jetzt habe ich deine Frage nicht ganz richtig beantwortet.
Gideon Schmalzhaf
00:05:24
Aber vielleicht, wenn ich es richtig interpretiere, war ja Gnade so eine Form von, ich muss es nicht nur an andere Menschen anwenden, vielleicht sogar an mich anlegen, zu mir die Chance geben, hey, wenn ich falsch einen Fehler gemacht habe, vielleicht sogar dem verlorenen Sohn oder Tochter eben nicht gnädig begegnet bin, dass die Gnade ja auch für mich gilt und auch ich quasi das in Anspruch nehmen darf, zu sagen, ja, ich habe noch mal einen Versuch. Ich habe eigentlich theoretisch unendlich Versuche mit Gott.
Mark Bühner
00:05:53
Versuch's nochmal ein bisschen anders, weil du ja gesagt hast, wie kann ich das jetzt praktisch anwenden oder Tipp oder keine Ahnung. Je mehr ich davon ergriffen bin, wie unendlich gnädig Gott als der Vater mir gegenüber ist und auch sein muss, weil sonst habe ich ja keine Chance zu leben, desto mehr gelingt es mir auch Schritt für Schritt anderen gegenüber gnädig zu sein und ihnen das weiter zu transportieren. Und mal nicht so pinzig zu sein, mal nicht so stolz zu sein, mal nicht so etipetete Abstand, was auch immer. Weil wenn Gott mir gegenüber so ist, wie könnte ich dann dem anderen gegenüber nicht auch versuchen, das so gut, wie ich es halt hinkriege, irgendwie rüberzubringen. Also ich kann nur anderen gegenüber gnädig sein, wenn ich selber diese Gnade nicht nur annehme, sondern immer tiefer davon ergriffen bin, wie genial das eigentlich ist.
Gideon Schmalzhaf
00:06:37
Cool. Das hört sich an, als hätte es schon noch jede Menge mehr zu erzählen, weil ich kann mich auch erinnern, in der Predigt hast du gesagt, es ist schade, dass es nur ein Zweiteiler ist, du hättest Material für wesentlich mehr. Hast du uns was in der Kürze der Zeit, was du uns vielleicht noch mitgeben möchtest? So als letzte Frage, als letzter Ausruf?
Mark Bühner
00:06:59
Gibt natürlich ganz viele Sachen. Was ich, was mir wieder neu aufgegangen ist, das fand ich über diese ganze Reihe hinweg eigentlich total cool, Dass Jesus durch diese Geschichte uns ja neu vor Augen stellt, dass unsere Standardsicht, was ist Sünde, also wie laufe ich vom Vater weg, wie werde ich ein verlorenes Kind oder so, dass die oft sich nur auf Äußerlichkeiten beschränkt und falsch ist. Also Jesus sagt ja dadurch, schau mal her, der verlorene Sohn, er sagt nicht, das ist richtig, was der tut, ist offensichtlich alles falsch, ist offensichtliche Sünde, er lehnt sich auf und so. Aber dadurch, dass er den älteren Sohn eben auch mit ins Spiel bringt, der ist ein verlorener Sohn, obwohl der doch äußerlich alles richtig macht, bringt Jesus uns ja sowas wie eine neue Definition von, was ist eigentlich Sünde? Und das finde ich deswegen so cool, weil das ein Thema ist, was immer wieder auch in Gesprächen oder so aufkommt. Nö, ich lüge ja nicht so viel. Nö, ich mache ja nicht so viel falsch. Wir denken, Sünde wäre, was ich äußerlich falsch mache. Oder meinetwegen noch böse Gedanken, die ich habe oder sowas. Aber Dinge, die ich sehr greifen kann. Von meinem Verhalten und von meinem Denkmuster her. Und Jesus macht ja klar, Sünde ist nicht so sehr das äußerlich falsche Verhalten, sondern Sünde ist vor allem mein inneres Rebellieren gegen Gott und gegen seine Autorität, so wie das beide Söhne auf ihre Art und Weise machen. Das war ja Fokus auch in der ersten Predigt. Und mir hilft das ganz arg, weil sind wir ehrlich, wir sind ultragesetzlich oft unterwegs. Das muss ich bessern, das muss ich bessern, das muss ich bessern. Und ich denke ganz viel in Äußerlichkeiten. Und im Wesentlichen geht es immer ums Herz, auch im Evangelium und in dem, wenn Jesus überhaupt über Sünde redet. Oder auch Paulus später, wenn er sagt, mehr als alles andere, das ist nicht Paulus, da nimmt er Bezug drauf auf diesen Teil in den Sprüchen, mehr als alles andere behüte dein Herz, vergelte Böses nicht mit Bösem und so weiter. Es ist vielmehr die innere Haltung, die unsere Beziehung zu Gott bestimmt, als mein äußerliches anständig wirken, höflich wirken oder so. Du kannst äußerlich ein ganz toller, super sozialer Mensch sein und trotzdem ganz, ganz weit weg von Gott, weil du halt denkst, du kannst es selber machen und seine Autorität nicht akzeptierst.
Gideon Schmalzhaf
00:09:08
Ja, das hört sich sehr gut an. Also ich finde, es hört sich so an, als egal, was ich oder wer ich bin, wenn mein Herz stimmt, dann darf ich die Nähe zu Gott erfahren. Wir sind schon am Ende unserer ersten Runde. Und wenn ihr jetzt zu Hause denkt, ich habe danach jede Menge mehr Fragen, Das ist gar kein Problem. Also wir wollen das Ganze jetzt noch für mehrere Reihen aufnehmen. Also für jede Beredigte, die euch dann Fragen stellen. Und ihr dürft natürlich auch die Fragen persönlich an Marc stellen. Entweder an podcast.lgv-schweigern.de oder direkt an den Marc euch wenden. Und wer die Kontaktdaten dazu nicht hat, die findet ihr dann in den Shownotes. Schön, dass ihr eingeschaltet habt. Und bis zum nächsten Mal.
Mark Bühner
00:09:54
Tschüss.